Essen. . Alles ist erleuchtet: Nun erhellen wieder Tausende kleine Lämpchen so manches Fenster und so manchen Vorgarten. Beim Kauf von Lichterketten ist jedoch Vorsicht geboten. Vor allem viele Schnäppchen vom Wühltisch haben mitunter gravierende Sicherheitsmängel, warnt der TÜV Rheinland.

Adventliche Beleuchtung sollte nur bei seriösen Quellen gekauft werden, empfehlen die Experten des TÜV Rheinland. Der Preis kann hierbei durchaus ein Indiz für Qualität sein. Zwar muss billig nicht immer gleich schlecht sein, wer allerdings etwas mehr in eine Lichterkette investiert, ist in der Regel auf der sicheren Seite.

„Bei Angeboten aus dem Internet mit einem extrem niedrigen Preis sollte man vorsichtig sein, denn hier wurde mit Sicherheit am Material gespart“, sagt TÜV-Experte Ralf Diekmann. Im harmlosesten Falle gehe die Kette einfach nur schnell kaputt. „Das ist aber nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Man muss ja nicht jedes Jahr eine neue Lichterkette kaufen.“

Auf den Verpackungen sollten zudem Name und Adresse des Herstellers oder des Importeurs angegeben sein. Das ist hilfreich bei Reklamationen. „Es klingt banal: Die Bedienungsanleitung und die Warnhinweise müssen zudem in Deutsch sein. Andernfalls ist Vorsicht geboten“, sagt Ralf Diekmann.

GS und CE - die Prüfzeichen

Ein Wust von kleinen Zeichen prangt oftmals auf den Verpackungen. Doch welches steht wofür? Wichtig ist vor allem das GS-Zeichen, das eine „geprüfte Sicherheit“ garantiert: Unabhängige Experten haben das Produkt auf Herz und Nieren getestet. Mit dem CE-Kennzeichen geben die Hersteller an, die EU-Normen eingehalten zu haben, eine unabhängige Prüfung garantiert das Zeichen nicht.

„Ausländische Hersteller haben sich inzwischen auf den deutschen Markt eingestellt und wissen, wie beliebt hier das GS-Zeichen ist“, sagt Diekmann. Unseriöse Hersteller pappen es auch ohne Prüfung auf die Packung. „Man sollte sich die Lichterkette deshalb genau anschauen“, sagt Diekmann, „hat der Trafo etwa scharfe Ecken oder Kanten? Oder hat die Kette ein Flachstecker, obwohl sie für den Außengebrauch geeignet sein soll? In beiden Fällen ist vom Kauf abzuraten.“

Wer eine Lichterkette für den Außeneinsatz benötigt, der solle zudem auf das Kürzel „IP 44“ (oder höher) achten, erklärt Diekmann, damit gekennzeichnete Produkte seien wetterbeständig. „Ganz wichtig: Eine Kette für außen muss unbedingt einen runden Stecker haben.“ Und: Wer ein fragwürdiges Produkt entdeckt, könne dies melden bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz oder bei der Verbraucherzentrale.

LED-Ketten

Seit langem testet der TÜV Rheinland Lichterketten auf Sicherheit. „In den vergangenen Jahren sind wir von einer Katastrophe in die nächste gestürzt“, sagt Ralf Diekmann. Es gab zahlreiche Produkte mit falschen Steckern, schlechter Isolierung und defekten Lämpchen, die eigentlich nicht in den Handel kommen durften.

Doch mittlerweile gibt es eine Trendwende. „Die LED-Technik hat ihren Siegeszug fortgesetzt, auch bei den Lichterketten“, sagt der TÜV-Experte und zählt die Vorzüge auf: keine Überhitzungsgefahr, geringe Stromaufnahme, Langlebigkeit und bis zu 90 Prozent geringerer Stromverbrauch als herkömmliche Lämpchen.

„Außerdem wird die Spannung von 230 Volt dank eines Transformators auf 12 oder 24 Volt reduziert, was die Gefahr eines gefährlichen Stromschlags minimiert.“ Diekmann empfiehlt die LED-Technik inklusive Trafo vor allem für Innenräume und in Haushalten mit Kindern.

Waren LED-Lämpchen vor knapp fünf Jahren noch unverschämt teuer, so ist der Preis inzwischen erheblich gefallen und liegt fast auf dem Niveau der normalen Ketten. Vielen Verbrauchern empfanden das Licht der neuen Technik überdies als zu kalt. Auch das hat sich verändert: LED-Ketten gibt es inzwischen von warmweiß bis rot.