Essen. . Vom Experten zum Depp: „Waldi“ Hartmann brauchte für diesen Schritt nur wenige Minuten. Und Günther Jauch zelebrierte diesen Moment bei „Wer wird Millionär?“ genussvoll. Dennoch ging die Blamage für den ehemaligen ARD-Sportreporter glimpflich aus. Und auch für den Co-Autor des „Waldi“-Buches.
Manche Menschen patzen – und die Öffentlichkeit lächelt. So geschehen, als Helene Fischer dieser Tage die „Bambi“-Gala mit den Worten abmoderierte: „Das war der Echo.“ Doch die blonde Schlager-Fee lächelte den Fehler weg. Charme stimmt milde.
Manche Menschen patzen – und sie machen sich zum Gespött. So geschehen am Donnerstagabend, als sich Waldemar Hartmann als Telefonjoker bei Jauchs Promi-Special von „Wer wird Millionär?“ zum Fußball-Depp der Nation machte. Warum? Nicht nur, weil er behauptete, Deutschland sei nie im eigenen Land Fußballweltmeister geworden. Blanker Unsinn: Die bundesdeutsche Elf besiegte Holland in München 1974 mit 2:1.
Viel schlimmer als der Fehler von „Waldi“ war die Art und Weise, wie er ihn machte. Der ehemalige ARD-Sportmoderator rannte sehenden Auges in sein Verderben. Guido Maria Kretschmer und Lena Gercke, Modell und Freundin von Nationalkicker Sami Khedira, hatten ihn als Retter in der Not bemüht. Als Jauch bei Hartmann anrief, schien der Experte das böse Ende schon zu ahnen: „Wenn es eine Fußball-Frage ist, kann ich mich nur blamieren.“ „Waldi“ behielt recht.
Gefragt, ob Brasilien, Deutschland, Argentinien oder Frankreich noch nie Weltmeister im eigenen Land geworden seien, legte sich Hartmann fest: „Da gibt’s ja nur eins. Deutschland hat natürlich im eigenen Land keine WM gewonnen!“ Der 65-jährige Weizen-Liebhaber legte bierernst nach: „Wir haben ja einen dritten Platz im Jahr 2006 gemacht, und das war die einzige, die wir gespielt haben.“ Mehr noch: „Kann man in ,Dritte Halbzeit‘, in meinem Buch, nachlesen.“ Was übrigens nicht stimmt.
Günther Jauch versuchte die Situation mit Worten und Gesten zu retten: „Ich sage nur: Kopf und Kragen. “ Prompt schlug er die Hände über dem Kopf zusammen – ein Wink, dessen Überdeutlichkeit eher an eine Straßenlaterne denn an einen Zaunpfahl erinnerte. Hartmann indes kriegte nichts mit.
Hartmanns Co-Autor verdattert
Und Jauch kostete den Moment aus. Er zelebrierte, gemeinsam mit dem verdatterten Kandidaten-Duo die richtige Antwort zu finden.
Verdattert war auch Hartmanns Co-Autor Jörg Heinrich. Dabei hatte er kurz vor „Waldis“ Auftritt die Internet-Gemeinde per Twitter auf den Auftritt des Moderators eingestimmt: „So, jetzt #promiwwm einschalten. Gleich wird’s legendär. Darüber redet morgen Deutschland.“ Genau so kam es, wenn auch anders als beabsichtigt. „Waldi“ („Ich werde es überleben“) ertrug Hohn und Spott, dennoch landete er weich. Sein Sportbuch kletterte in den Amazon-Verkaufsrängen schnell wieder in die Top 100.