Krebskranker Junge als "Batkid" in den Straßen von San Francisco
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San Francisco. Drei Jahre lang kämpfte der fünfjährige Miles gegen Krebs. Jetzt nimmt er es als “Batkid“ auch noch mit Bösewichtern auf. Sein größter Wunsch, ein Superheld zu sein, ging in San Francisco in Erfüllung. Ein ganze Stadt spielte mit - und feierte den Jungen als Superhelden.
Mit Volldampf zieht "Batkid" in den Kampf: Weißer
Nebel steigt am Union Square mitten im Herzen von San Francisco auf, zwei
Batmobile schießen aus einer Tiefgarage. Kameras nehmen die Action auf. Doch es
sind nicht die Dreharbeiten für einen Hollywood-Blockbuster. Vielmehr erfüllt
sich ein krebskranker Junge seinen Herzenswunsch. Hauptdarsteller ist der
fünfjährige Miles Scott, der mit 20 Monaten an Leukämie erkrankte.
Einmal ein Superheld sein, davon hatte der Junge aus einem kleinen
Ort in Nordkalifornien lange geträumt. Am Freitag erfüllte die Stadt San
Francisco zusammen mit der "Make A Wish" ("Wünsch-Dir-Was") -Stiftung und
Tausenden Helfern und Schaulustigen diesen Wunsch. Sogar US-Präsident Barack
Obama feuerte "Batkid" mit einer Videobotschaft
an. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Story auf Twitter und Facebook und
rührte Menschen in aller Welt.
Ganz San Francisco spielte mit
"Go Batkid", schallte es durch die
Straßen von San Francisco, als Miles in Gotham City Verbrechern das Handwerk
legte und als Retter auftrumpfte. Forsch ging der Miniheld im schwarzen
Batman-Kostüm zur Sache. Ein ehrenamtlicher Helfer, ebenfalls mit Batman-Maske,
Polizisten auf Motorrädern und Zigtausende Schaulustige standen Miles bei seinem
Abenteuer zur Seite. Zwei schwarze Lamborghini-"Batmobile" mit gelben Aufklebern
brachten das Heldenteam an die Tatorte. Die ganze Stadt spielte mit.
"Batkid verhaftet den Riddler",
twitterte die Polizei von San Francisco. Da hatte Miles gerade dem Bösewicht im
grellgrünen Anzug beim Ausrauben einer Bank das Handwerk gelegt. Zuvor musste er
eine gefesselte Frau auf den Schienen der berühmten Cable-Car befreien. Dann
heftete er sich dem Pinguin-Schurken auf die Fersen, der das Maskottchen des
Baseballteams der San Francisco Giants gestohlen hatte. Bis in ein Sportstadion
am Hafen ging der Hindernislauf für Miles, angefeuert von der Menschenmenge am
Straßenrand.
Fünf Stunden war "Batkid" Miles in Gotham City unterwegs
Fünf Stunden lang durfte sich Miles in Gotham City austoben.
Helikopter kreisten über der Stadt, Straßen wurden gesperrt. "Ein Hammer, das zu
erleben", begeisterte sich Florian Kresse aus Wiesbaden. "Die haben die Straßen
mitten in der Stadt abgesperrt, da fuhr kein Auto mehr. Total berührend, was
hier für den Jungen gemacht wird", schwärmte Rebecca Khelifa. Die beiden
Deutschen, die zur Zeit in Berkeley arbeiten, schwenkten begeistert "Batkid"-Plakate mit der Aufschrift "echter Fan".
Kranker Junge als "Batkid" unterwegs
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"Wir haben schon über 300.000 Wünsche kranker Kinder in mehr als 40
Ländern erfüllt", berichtete Josh DeBerge, Sprecher der US-Stiftung
"Make-A-Wish". Es begann 1980 mit dem Wunsch des siebenjährigen
Leukämie-Patienten Christopher, einmal Polizist zu sein. Seine Mutter wandte
sich an eine Dienststelle, die rührende Geschichte machte Schlagzeilen. Die
Idee, todkranken Kindern ein besonderes Erlebnis zu schenken, war geboren.
Die Wünsche sind vielfältig: Superheld oder Prinzessin werden, eine
Kreuzfahrt machen, einen Star treffen. Miley Cyrus, Katy Perry, Justin Bieber
haben schon Herzenswünsche erfüllt, ebenso zahlreiche Schauspieler, Sportler und
TV-Stars.
Tausende Helfer arbeiteten an der Wunscherfüllung mit
Doch als "Batkid" eine ganze Stadt mit
Tausenden Helfern zu mobilisieren, ist ein spektakulärer Ausnahmefall. Damit
hatte vor allem Miles nicht gerechnet. Nach Angaben der Stiftung wusste der
kleine Held vor seinem großen Auftritt nur, dass er ein Batmankostüm bekommen
würde. Kein Wort von einer Verbrecherjagd kreuz und quer durch San
Francisco.
"Miles war immer ein richtiger Kämpfer", sagte Vater Nick Scott stolz
vor einer großen Menschenmenge am Rathaus der Stadt. Seinen Krebs hat er nach
langer Behandlung so gut wie besiegt. Seit Juni kommt der Junge nach Angaben des
Vaters ohne Medikamente aus.
Nach dem fünfstündigen Abenteuer thronte Miles strahlend, aber auch
erschöpft zwischen Bürgermeister, Polizeichef und Batman auf einem Podium.
"Batkid" hatte es die Stimme verschlagen, doch
mehrmals streckte Miles einen Arm mit geballter Faust triumphierend in die Luft.
Dort kreiste ein Flugzeug mit einem großen Banner mit der Aufschrift: "Wünsche
gehen in Erfüllung SF Batkid." (dpa)
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