Washington. Das Loch in der Ozonschicht über dem Südpol ist in diesem Jahr kleiner als sonst. Das zeigen aktuelle Daten der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Die Ozonschicht filtert schädliche UV-Strahlung, die beim Menschen zu Hautkrebs führen kann. Bleibt die Frage: Ist das kleinere Ozonloch ein Ausnahmewert oder ein Trend?

Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr etwas kleiner als im Durchschnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte. Im September und Oktober sei es durchschnittlich 21 Millionen Quadratkilometer groß gewesen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa in der Nacht zum Samstag in Washington mit.

Seit Mitte der 90er Jahre liege die anhand von Nasa-Satellitendaten gemessene Größe des Ozonlochs im Durchschnitt der beiden Monate bei 22,5 Millionen Quadratkilometern. Die Daten von einem Jahr reichten allerdings noch nicht aus, um sagen zu können, ob das Loch auf Dauer kleiner werde, teilte die Nasa mit.

Am größten war das Loch, das sich täglich in seinen Ausmaßen verändert, in diesem Jahr am 16. September: 24 Millionen Quadratkilometer und damit etwa so groß wie Nordamerika. Das größte bisher gemessene Ozonloch am 9. September 2000 war aber noch fast sechs Millionen Quadratkilometer größer.

Ozonloch wurde erstmals 1985 beobachtet

Die Ozonschicht umhüllt die Erde wie ein Schutzschild. Seit Anfang der 80er Jahre beobachteten Wissenschaftler eine Abnahme des Ozons in der Stratosphäre (15 bis 50 Kilometer Höhe). Über der Antarktis wiesen sie 1985 erstmals ein Ozonloch nach, das sich im südpolaren Winter bildet.

Durch die dünnere Ozonschicht dringt mehr ungefiltertes UV-Licht auf die Erde, was zu Augen- und Hautschäden bis hin zu Hautkrebs führen kann. Zahlreiche Länder haben sich im Montrealer Protokoll von 1987 dem Schutz der Ozonschicht verschrieben und die Produktion von ozonschädigenden Chemikalien, vor allem von FCKW, gestoppt. (dpa)