Wiesbaden. Trend gestoppt: Erstmals seit mehr als 20 Jahren war der Anteil der Kaiserschnitt-Geburten in Deutschland 2012 rückläufig. Auch in NRW kamen wieder mehr Babys auf natürlichem Weg zur Welt.

Der Anteil der Geburten mit Kaiserschnitt ist 2012 im bundesweiten Durchschnitt erstmals seit 21 Jahren leicht gesunken. In Nordrhein-Westfalen hatte es schon im Jahr zuvor einen leichten Rückgang gegeben, der sich 2012 fortsetzte.

So gab es in NRW im vergangenen Jahr 46.717 Kaiserschnittgeburten, das bedeutete einen Anteil von 32,9 Prozent aller Geburten in den Krankenhäusern. Dieser Anteil war schon im Jahr zuvor leicht zurückgegangen und betrug 33,1 Prozent. 2010 hatten Kaiserschnitt-Geburten in NRW-Kliniken noch einen Anteil von 33,6 Prozent.

Saugglocke und Gebutszange nur selten im Einsatz

Im bundesweiten Durchschnitt setzte der Rückgang der Geburten mit Kaiserschnitt erst im vergangenen Jahr ein: 31,7 Prozent der Schwangeren haben 2012 in Deutschland per Kaiserschnitt entbunden, das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und der erste Rückgang seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991.

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Bis 2011 war der Anteil der Entbindungen per Kaiserschnitt bundesweit stetig gestiegen und hatte sich im Vergleich zu 1991 (15,3 Prozent) mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Unter den Bundesländern war die Kaiserschnittrate im Saarland mit mehr als einem Drittel (37,2 Prozent) am höchsten. Die wenigsten Kaiserschnittentbindungen gab es mit weniger als einem Viertel (23,7 Prozent) in Sachsen. Andere Geburtshilfen wurden auch 2012 nur selten angewandt: eine Saugglocke (Vakuumextraktion) kam bei 5,7 Prozent der Geburten zum Einsatz, eine Geburtszange sogar nur bei 0,5 Prozent. (dpa)