Athen. Interpol hat sie nicht auf der Suchliste - DNA-Proben stimmten nicht mit dem Erbgut von 606 weltweit vermissten Personen überein. Das Schicksal der kleinen Maria in Griechenland gibt weiter viele Rätsel auf. Im Athener Standesamt wurden nun aber Konsequenzen gezogen.
Das mutmaßlich entführte Mädchen Maria in Griechenland wird nicht von der internationalen Polizeibehörde Interpol gesucht. Dies berichteten Medien des Landes am Dienstag unter Berufung auf Polizeiquellen. Demnach beantwortete die Interpol-Zentrale im französischen Lyon eine Anfrage der griechischen Polizei negativ.
Die von den Behörden eingesandten DNA-Proben stimmten nicht mit dem Erbgut von 606 weltweit vermissten Personen überein, das Interpol vorliegt. Auf der Interpol-Liste seien auch 61 Kinder im ungefähren Alter des in Griechenland gefundenen Mädchens, hieß es.
Wegen Verdachts auf Kindesentführung in U-Haft
Das etwa fünfjährige blonde Mädchen war am Donnerstag in einer Roma-Siedlung in Griechenland entdeckt worden. Das Paar, bei dem die Kleine lebte, sitzt seit Montag wegen des Verdachts auf Kindesentführung in Untersuchungshaft. Maria lebt jetzt in der Obhut der Kinderschutzorganisation "Das Lächeln des Kindes".
Unterdessen wurde bekannt, dass der Fall in der Athener Stadtverwaltung zu personellen Konsequenzen geführt hat. Der Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, Jorgos Kaminis, hat vier leitende Standesbeamte suspendiert. Das Auffinden des Mädchens hatte große Unregelmäßigkeiten vor allem im Athener Standesamt aufgezeigt, wo das Kind erst in diesem Frühjahr unter Vorlage falscher Papiere angemeldet worden war. (dpa)