Washington. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens in den USA sind derzeit durch die Haushaltskrise gelähmt. Am Wochenende zeigte sich allerdings, dass die Krise auch Rassisten ausbremsen kann. Betroffen war ein Ableger des Ku-Klux-Klan, der seine Hass-Parolen nicht wie geplant verbreiten konnte.

Der Haushaltsnotstand in den USA hinterlässt auch Leidtragende, für die sich die Anteilnahme in Grenzen hält. Zum Beispiel für Richard Preston. Der 48-Jährige aus Baltimore nennt sich „kaiserlicher Hexenmeister der konföderierten weißen Ritter“, ein Ableger des Ku-Klux-Klan.

Der in Tennessee gegründete Terror-Geheimbund verbreitete vor allem in den 60er Jahren mit rassistischen Parolen, brennenden Kreuzen und brutaler Gewalt Angst und Schrecken. Bei nächtlichen Überfällen auf Schwarze trugen die Mitglieder weiße Kutten mit Kapuzen.

Gedeckt von der in den USA großzügig ausgelegten Meinungsfreiheit tummeln sich noch heute gut 8000 hartgesottene Rassisten landesweit in rund 150 verschiedenen lokale Gruppen. Im Bundesstaat Maryland gibt Richard Preston den Ton an und sucht mit publikumswirksamen Aktionen die Öffentlichkeit.

Bürger-Bündnis empfing die Rassisten

Am Samstag wollten die „weißen Ritter“  ausgerechnet in Gettysburg/Pennsylvania ihr Gedankengut verbreiten. Tenor: Obama führt das Land in den Kommunismus - Grenzen dicht machen - Amerika den weißen Amerikanern.

Weil das heilige Schlachtfeld des Bürgerkrieges zu den Nationalen Gedenkstätten gehört, die wegen der Teil-Schließung der Bundesverwaltung gesperrt sind, bekam Preston keine Genehmigung. Gemeinsam mit anderen Kuttenträgern wagte sich der Brunnenvergifter trotzdem mit Megafon in das beschauliche Städtchen und traf dort bei Temperaturen um 30 Grad auf ein Großaufgebot der Medien.

Und auf ein Bürger-Bündnis, das den Rechtsradikalen den Weg wies - zum Ortsausgangsschild. Den Fotos nach zu urteilen müssen Preston und seine Getreuen unter ihren weißen Kapuzen furchtbar geschwitzt haben.