Harthausen/Ludwigshafen. Die Evakuierung eines kompletten Ortes in Rheinland-Pfalz ist am Sonntagnachmittag beendet worden. Die 3000 Bewohner von Harthausen dürfen nun in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Der Ort war geräumt worden, weil nach einer massiven Gasexplosion am Samstagmorgen weiter Gefahr bestand.
Nach der schweren Gasexplosion auf einem Firmengelände in Rheinland-Pfalz und der Evakuierung eines gesamten Ortes durften die Bewohner am Sonntagnachmittag in ihre Häuser zurückkehren. Die Evakuierung sei vollständig aufgehoben, sagte ein Polizeisprecher.
Lediglich in zwei Ortsteilen gebe es eine "kontrollierte Rückführung". Dort sei die Strom- und Gasversorgung am Samstag aus Sicherheitsgründen abgestellt worden. Daher würden zunächst Messungen durchgeführt, bevor die Bewohner endgültig in ihre Häuser dürften.
Spezialisten der BASF-Werksfeuerwehr hatten sich am Sonntag bemüht, einen letzten Flüssiggastank zu sichern, wie ein Feuerwehrsprecher erklärte: "Ein gewisses Restrisiko bleibt." Aus Sicherheitsgründen blieb der Ort deshalb vorerst weiter geräumt.
Auf dem Hof einer Gasfirma war am frühen Samstagmorgen mindestens ein Lastwagen aus zunächst unbekannten Gründen in Brand geraten. Die Polizei schloss Brandstiftung nicht aus. Kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr explodierte ein Gastank. 16 Feuerwehrleute wurden verletzt.
Ministerpräsidentin Dreyer dankt den 450 Helfern
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wollte sich am Sonntagmittag selbst ein Bild von der Lage machen und mit Verantwortlichen und Betroffenen sprechen. "Es ist schlimm, dass 16 Feuerwehrkräfte im Einsatz verletzt wurden. Wir hoffen nun, dass sie schnell wieder gesund werden", erklärte die Politikerin zusammen mit Innenminister Roger Lewentz (beide SPD). Beide dankten den 450 Helfern. "Auch die Bevölkerung hat trotz der schwierigen Stunden während der Evakuierungsmaßnahmen besonnen reagiert", betonte Dreyer.
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Der Knall war noch 30 Kilometer entfernt in Ludwigshafen und Mannheim zu hören. Die Hitze verletzte 16 Feuerwehrleute an Haut und Atemwegen. Die Druckwelle war so stark, dass zwei Gastanks mehrere hundert Meter weit flogen. Nach Schätzung der Polizei geht der Schaden in die Millionen. Der Ort wurde wegen der Explosionsgefahr zweier weiterer Gastanks geräumt. "Bei allem Unglück hat Harthausen noch Glück gehabt", sagte der Landrat Clemens Körner. (dpa)