Harthausen/Ludwigshafen. 16 Feuerwehrleute sind am Samstag bei einer Gasexplosion im rheinland-pfälzischen Harthausen verletzt worden, acht von ihnen schwer. Weil auf dem Hof einer Gasfirma weiter Explosionsgefahr bestand, wurde der komplette Ort mit 3000 Einwohnern evakuiert. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.
Nach einer Gasexplosion mit 16 verletzten Feuerwehrleuten auf einem Firmengelände in Rheinland-Pfalz ist ein ganzer Ort evakuiert worden. Rund 3000 Menschen mussten am Samstagmorgen im rheinland-pfälzischen Harthausen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. "Es besteht weiter Explosionsgefahr", erklärte ein Polizeisprecher.
Auf dem Hof einer Gasfirma war am frühen Morgen mindestens ein Lastwagen aus zunächst unbekannten Gründen in Brand geraten. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr explodierte ein Gastank.
Feuer wurde schlagartig zum Flächenbrand
Der Knall war noch 30 Kilometer entfernt in Ludwigshafen und Mannheim zu hören. Durch die Hitze verletzten sich 16 Feuerwehrleute die Haut und die Atemwege. Die Druckwelle war so stark, dass zwei Gastanks mehrere hundert Meter weit flogen. Einer landete auf einem Acker, der andere durchbrach die Wand einer 700 Meter weit entfernten Halle - direkt daneben stand ein Wohnhaus. Mehrere weitere Gebäude wurden von der Druckwelle beschädigt.
Schlagartig breitete sich das Feuer zu einem Flächenbrand aus. Mindestens ein Feuerwehrmann wurde auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht. Lebensgefahr besteht laut Polizeiangaben nicht. Ein Großalarm wurde ausgerufen, insgesamt wurden 450 Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte alarmiert.
Schaden geht in die Millionen
Nach Schätzung der Polizei geht der Schaden in die Millionen. Der Ort mit seinen 3000 Einwohnern wurde bis zum Mittag wegen der Explosionsgefahr eines weiteren Gastanks geräumt. Nach den bisherigen Erkenntnissen wird die Evakuierung mindestens die Nacht über andauern. "Bei allem Unglück hat Harthausen noch Glück gehabt", sagte der Landrat Clemens Körner. (dpa)