München. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat das diesjährige Oktoberfest eröffnet. Mit wenigen Schlägen zapfte er am Samstag das erste Oktoberfest-Fass an und rief “O'zapft is!“ Die bayerische Landeshauptstadt erwartet zu der bis zum 6. Oktober dauernden Wiesn gut sechs Millionen Gäste, die nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre gut sechs Millionen Maß Bier trinken werden.

Startschuss beim Oktoberfest: Mit dem Ruf "ozapft is!" hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) am Samstag die Wiesn eröffnet. Er brauchte erneut nur zwei Schläge, um das erste Fass Bier anzuzapfen. Mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) stieß Ude auf eine friedliche Wiesn an.

Die erste frisch gezapfte Maß Bier gebührt traditionell dem bayerischen Regierungschef. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt werden bis zum 6. Oktober auf der Wiesn erwartet.

Es ist das 180. Oktoberfest, das Volksfest ist aber schon 203 Jahre alt. Der Grund: Rund zwei Dutzend Mal musste das Volksfest wegen Seuchen, Kriegen und Inflation ausfallen. Das Fest entstand 1810 zur Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Wegen der Cholera wurde das Fest in den Jahren 1854 und 1873 abgesagt.

Oktoberfest fiel aus verschiedenen Gründen schon einmal aus

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Außerdem gab es in den Kriegs- und Nachkriegsjahren keine Oktoberfeste. Von 1914 an bis Kriegsende 1918 feierte München keine Wiesn. Nach dem Ersten Weltkrieg, dem Sturz der Monarchie und der Niederschlagung der Räterepublik fanden 1919 und 1920 zwar kleine Herbstfeste statt, die aber nicht als Oktoberfeste zählen.

Da nun das Königshaus fehlte, engagierten sich zum Neustart Münchner Bürger und gründeten den "Verein zur Erhaltung des Oktoberfests". Kaum war das Fest wieder angelaufen, musste es 1923 und 1924 wegen der Inflation abgesagt werden. Nach Angaben der Historiker des Münchner Stadtmuseums blieb der großzügige Platz, an dem 1913 noch das Königszelt gestanden hatte, noch eine ganze Weile leer. 1930 wurde dort dann eine Achterbahn aufgebaut.

Auch während des Zweiten Weltkriegs fiel die Wiesn aus. Nach 1946 entwickelte sich das Fest in der aufstrebenden Bundesrepublik jedoch rasch, schon 1950 kamen rund fünf bis sechs Millionen Besucher - fast so viele wie heute. 2001, nach den Terroranschlägen vom 11. September, fand das Volksfest statt - aber das Anzapfritual fiel aus. Das Fest startete stattdessen mit einer besinnlichen Feier. (afp/dpa)