Hamburg/Mainz. . DVB-T bietet ein mittleres Fernsehvergnügen. Die Sender-Auswahl ist klein, das Bild mäßig. Jetzt wollen ARD und ZDF die zweite Generation. 2017 soll der Umstieg auf DVB-T 2 beginnen. Versprochen werden mäßige Kosten und mehr Komfort.

Das Überallfernsehen beschert seinen Nutzern bestenfalls ein mittleres Vergnügen. Das Antennenfernsehen kostet zwar nichts extra. Dafür aber ist die Senderauswahl übersichtlich. In den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr sind bis zu 25 öffentlich-rechtliche wie private Kanäle zu empfangen. Auf dem Land, am Niederrhein oder im Sauerland, hingegen gibt es gerade mal eine Handvoll öffentlich-rechtliche Angebote. Und die auch noch mit vergleichsweise unscharfen Bildern. Das soll ab 2017 besser werden, versprechen ARD und ZDF. Das Zauberwort lautet: DVB-T 2.

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Das Erste und das Zweite erhoffen sich von der zweiten Generation des digitalen Antennenfernsehens eine Vergrößerung ihres Angebotes. Der KiKa, beispielsweise, müsste sich den Platz nicht mehr mit ZDFneo teilen; für beide gäbe es künftig einen eigenen Kanal. Obendrein versprechen die Öffentlich-Rechtlichen den Gebührenzahlern eine deutlich bessere Bildqualität als beim bisherigen DVB-T-Empfang.

Kann das Fernsehen das 700-Megahertz-Band weiter nutzen?

„Die Umstellungsphase“, erklärte ARD-Sprecherin Anna Engelke auf Anfrage, „wird voraussichtlich bis zum Jahr 2020 dauern.“

Dabei muss aber aus Sicht von ARD und ZDF eines gesichert sein: dass sie weiterhin das sogenannte 700-Megahertz-Band nutzen dürfen. Doch genau das ist ungewiss. Die Bundesnetzagentur will diese Frequenz bereits im Jahr 2015 an Mobilfunk-Konzerne versteigern. Die Mobilfunker, so der Plan weiter, könnten dann ab 2017 die erworbene Frequenz nutzen.

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Würde dieses Szenario Wirklichkeit, hätte es für die Öffentlich-Rechtlichen dramatische Konsequenzen. Sie müssen die Ausstrahlung ihrer Programme über neue Frequenzen organisieren – falls vorhanden. Fachleute erwartet in diesem Fall „erhebliche Kosten“. Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T 2 indes soll mit übersichtlichen Kosten verbunden sein – auch wenn sich ARD und ZDF derzeit nicht auf Summen festlegen. ARD-Sprecherin Engelke verspricht, dass die laufenden Kosten von DVB-T 2 günstiger seien als bisher, „sodass sich die anfallenden Umstellungskosten im Bereich der Sender relativ schnell und weit innerhalb der Nutzungsdauer amortisieren“. Das wäre – im Sinn der Beitragsstabilität – zu wünschen.

Manche Zuschauer müssen Zusatzbox nachrüsten

Und die Zuschauer? Die künftige Generation der TV-Geräte wird bereits einen DVB-T-2-Empfänger haben. Besitzer von Altfernsehern werden nachrüsten müssen. Eine Zusatzbox ist für etwa 30 Euro zu haben. „Davon abgesehen, bleibt der terristrische Empfang weiter kostenlos“, heißt es beim ZDF.

Während der Umstellungsphase, versichert ARD-Sprecherin Engelke, werde ohnehin eine Ausstrahlung in alter und neuer DVB-T-Qualität geben.