New York. Zur Silberhochzeit hatte ein Ehepaar einen Rundflug im Hubschrauber über New York gemietet. Nach dem Zusammenstoß mit einem Kleinflugzeug wurden mittlerweile sieben der neun Toten aus dem Hudson River geborgen. Jetzt startet eine Diskussion über die Sicherheit der Hubschrauber-Rundflüge.

Die Kollision eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug über New York hat kritische Fragen nach der Kontrolle solcher Flüge aufgeworfen. Die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB hatte sich bereits vor dem Unglück vom Wochenende besorgt über Hubschrauber-Rundflüge für Touristen geäußert. In beiden Maschinen kamen neun Menschen ums Leben.

Der Hubschrauber des Unternehmens Liberty Tours war von fünf Italienern gebucht. Anlass für den zwölf Minuten dauernden Rundflug über New York war eine Silberhochzeit. Mit an Bord war der Ehemann, während seine Frau am Boden geblieben war, weil sie Angst vor dem Fliegen hatte. Unter den Opfern ist auch der 16-jährige Sohn des aus Bologna stammenden Paars. Der Flug war ein Geschenk der Schwester des Ehemanns. Die Rundflüge über der Freiheitsstatue, Ellis Island und Manhattan gibt es zu Preisen ab 130 Dollar (90,55 Euro) je Person.

Kein Funkkontakt zur Maschine

Das Kleinflugzeug näherte sich in 335 Metern Höhe dem Hubschrauber von hinten und traf es nach Berichten von Augenzeugen mit der Tragfläche. Beide Maschinen stürzten in den Hudson. An Bord des Flugzeugs war eine Familie aus Pennsylvania. Eine Minute vor dem Zusammenstoß wies der Kontrollturm von Teterboro den Piloten an, sich beim Kontrollturm von Newark zu melden. Dort gab es dann aber keinen Funkkontakt mehr zu der Maschine, wie NTSB-Sprecher Keith Holloway mitteilte.

Bis Sonntagabend bargen Taucher sieben der insgesamt neun Todesopfer aus dem Hudson. Noch vermisst wurden die Leichen des 60-jährigen Flugzeugpiloten und eines erwachsenen Passagiers. Auch der Hubschrauber wurde am Sonntag aus dem Fluss gehoben, wie die Polizei mitteilte. Daneben lag das Wrack des Kleinflugzeugs, das von einem Sonargerät geortet wurde.

Die Bergungsarbeiten wurden von starken Strömungen und einer Sichtweite von lediglich 30 Zentimetern erschwert. Das Unglück vom Samstag ereignete sich im selben Abschnitt des Hudson, wo vor sieben Monaten ein Passagierflugzeug zu einer Notlandung aufgesetzt war.