Essen. Arte bittet seine Zuschauer am Mittwoch zum Berg-Fest. Der Mittwochabend startet mit Joseph Vilsmaiers Film „Nanga Parbat“ um die Katastrophe von Messner-Bruder Günther, anschließend zeigt der Kanal die Tragödie zweier Norweger am Mount Everest bei “Im Bann des Everest“.

Arte gilt als Sender für die Nicht-Fernsehzuschauer. Das sind Menschen, die von sich behaupten, niemals fernzusehen – außer Arte. Der deutsch-französische Kulturkanal hat sich den Ruf erarbeitet, der Gipfel der TV-Unterhaltung zu sein, mit einem Programm voller Höhepunkte. Und oft stimmt es ja auch. Gilt das auch für den Berg-Abend am Mittwoch?

Um 20.15 Uhr zeigt der Sender Joseph Vilsmaiers Gipfel-Drama „Nanga Parbat“. Der bayerische Regisseur verwandelte die Tragödie der Messner-Brüder Reinhold und Günther an der Steilflanke des zentralasiatischen Bergriesen in einen fiktionalen Kino-Film. Die Expedition fand 1970 statt. Sie endete mit einer Katastrophe. Günther Messner überlebte die Tour nicht.

Vilsmaiers Berg-Bilder beeindrucken

Was Vilsmaier daraus gemacht hat, hinterlässt den Betrachter zwiespältig. Unbedingt zu loben ist die formale Brillanz. Die Bilder aus der Wand entfalten auf der Leinwand und auch auf größeren Bildschirmen eine enorme Wucht. Leider beeindrucken die Figuren des Films weit weniger.

Anschließend zeigt Arte zwei norwegische Extrem-Skifahrer „Im Bann des Everest“ (21.55 Uhr). Im Frühjahr 2006 brechen die versierten Extremskifahrer Tomas Olsson und Tormod Granheim auf. Sie kraxeln hinauf – und wollen per Ski über fast senkrechte Hänge wieder nach unten. Und dann bricht Tomas’ Ski.

Wenn sich Tormod Granheim an das lebensgefährliche Abenteuer erinnert, wird klar, dass Faszination und Bedeutungslosigkeit des Unternehmens sehr nahe beieinander liegen.