Köln. . Der WDR-Rundfunkrat sieht die Boxrechte der ARD kritisch. Es sieht durchaus die gesellschaftlich integrative Kraft des Sports, mahnt aber, Sport-Berichterstattung dürfe das Programm nicht dominieren. Zugleich befeuert der Rundfunkrat eine Transparenz-Debatte in der ARD.

Der WDR-Rundfunkrat hat seine kritische Position gegenüber den Übertragungen von Profiboxkämpfen erneuert. Das teilte der Rundfunkrat in Köln am Freitag mit. Boxen hat eine starke Lobby beim MDR.

Zugleich verlangt das WDR-Aufsichtsgremium „mehr Transparenz im Sportrechterwerb, um die programmstrategischen Beratungen zu intensivieren“. Bisher ist es bei ARD und ZDF üblich, Ausgaben für Sportrechte nicht zu nennen. Dabei berufen sich die Sender auf vertragliche Vereinbarungen mit den Rechte-Inhabern. Bewegung in die Diskussion um die Kosten kam, als Sky die Ausgaben für die Bundesliga-Rechte öffentlich mit 486 Millionen Euro pro Saison bezifferte. Der Vertrag läuft über vier Spielzeiten.

Rundfunkrat verlangt mehr Transparenz bei Sportrechten

Der WDR-Rundfunkrat zielt mit seiner Forderung nach mehr Transparenz darauf, „die Bandbreite der Sportarten im Programm weiter zu erhöhen“. Ausdrücklich lobt das Gremium, dass ARD und ZDF mehr über die Basketball-Bundesliga, die Handball-Bundesliga und die Deutsche Eishockey-Liga als bisher berichten. Der Rundfunkrat sieht Sport als integrative Kraft in der Gesellschaft. Die Sportberichterstattung dürfe jedoch „das Programm nicht dominieren“, hieß es. Die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, Ruth Hieronymi, fügte hinzu, dass sich die Vorsitzenden der ARD-Gremien bei ihrer Position zur teuren Sportberichterstattung in der ARD enger abstimmen wollen.