Mvezo. . Südafrikas schwer kranker Ex-Präsident Nelson Mandela ist zeitweise künstlich beatmet worden. Das bestätigen Gerichtsunterlagen, die am Mittwoch dem Obersten Gericht der Provinz Ostkap wegen eines Mandela-Familienstreits vorgelegt wurden. In dem Streit ging es um den Ort für die Grabstätte Mandelas.

Die sterblichen Überreste von drei Kindern Nelson Mandelas sind am Mittwoch exhumiert worden, um sie in den Geburtsort des schwerkranken südafrikanischen Ex-Präsidenten zurückzubringen. Am Donnerstag sollten die Überreste wieder auf dem Friedhof in Qunu beigesetzt werden, sagte ein Polizeisprecher. Dort will laut Medienberichten auch Mandela selbst seine letzte Ruhestätte haben.

Die Rückverlegung der drei Gräber ist weitere eine Etappe in einem erbitterten Familienstreit. Mandelas ältester Enkel Mandla hatte 2011 die Überreste seines Vaters, seiner Tante und seines Onkels in sein eigenes Heimatdorf Mvezo verlegen lassen. Mehrere Familienmitglieder klagten dagegen vor Gericht. Sie unterstellen Mandla, er habe mit der Umsetzung der sterblichen Überreste auch die Beisetzung Mandelas selbst in Mvezo erzwingen wollen, um dann aus dem Friedhof eine Touristenattraktion zu machen.

Am Dienstag hatte ein Gericht gegen Mandla entschieden und die Rückverlegung der Gräber verfügt. Mandelas Angehörige hatten in ihrer Klage auf den dramatischen Gesundheitszustand verwiesen. Ein "baldiger Tod" sei wahrscheinlich, Mandela werde künstlich beatmet, hieß es in Gerichtsunterlagen. (afp)