Essen. . Surround-Sound und Beamer: Wir erklären, wie Sie in Ihren eigenen vier Wänden Lichtspielhaus-Atmosphäre erzeugen. Wie Sie am besten die Lautsprecher platzieren und welchen Abstand man zum Bildschirm haben sollte.

Heimkino – früher war dies eher ein Begriff für den gemütlichen Platz vor dem Fernseher.

Inzwischen kann man mit relativ wenig Aufwand und Geld Lichtspielhaus-Flair in die eigenen vier Wände bringen. Günstige Technik und immer besser werdende Bild- und Tonqualität machen es möglich. Als Kunde muss man heutzutage genau wissen, was man möchte, um sich nicht im Dickicht aus Fachbegriffen, Abkürzungen und bunten Logos, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, zu verirren.

Bildschirmgröße und Abstand

Die klassische Formel für den Abstand zwischen TV-Gerät und Sitzplatz lautet: „Bildschirmdiagonale mal drei gleich Abstand“ (z.B. 108 mal drei = 324 cm). Allerdings kann sie für den Kinosaal in den eigenen vier Wänden nur bedingt angewendet werden. Schließlich ist das Ergebnis dieser Rechnung nur ein Mittelwert, der allen Anwendungsbereichen Rechnung tragen soll.

Möchte man echte Kinoatmosphäre spüren, können ein paar Zentimeter Diagonale mehr nicht schaden. Für manche lohnt sich die Überlegung, statt des extrem hoch aufgelösten Fernsehers einen Beamer mit niedrigerer Auflösung (ab 300 Euro; Full-HD ab 800 Euro) anzuschaffen, gerade wenn es darum geht, das Kinogefühl ins eigene Wohnzimmer zu transportieren. Ist es denn nicht das Staubkorn, das im Lichtschein aufblitzt, das den Kinoabend zu etwas Besonderem macht?

Der echte Raumklang

Aktuelle Fernsehgeräte haben im Regelfall bereits einen mehr oder weniger guten Klang, der für die Tagesschau oder die Lieblingsserie ausreichend sein mag. Aber beim gerade auf Blu-ray erschienenen Action-Kracher möchte man doch kaum auf den räumlichen Klang einer Surround-Anlage verzichten. Die Fernsehgeräte-Hersteller versuchen diesen Nachteil mit sogenanntem „virtuellem Surround“ wettzumachen. An den echten Raumklang einer Anlage mit mehreren verteilten Lautsprechern kommt diese Lösung jedoch bei weitem nicht heran.

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Und wer einen Beamer benutzt, kommt um eine separate Tonlösung ohnehin nicht herum. Die integrierten Lautsprecher sind nämlich aufgrund ihrer Größe und Positionierung vor allem für Präsentationen geeignet.

Aus wie vielen Lautsprechern ein Surround-System bestehen sollte, hängt vom Geldbeutel und nicht zuletzt von den räumlichen Gegebenheiten ab. Schließlich möchte sich nicht jeder in alle Ecken des Raumes einen Lautsprecher hängen. Das verbreitete 5.1-System (ab ca. 300 Euro), das aus vier kleinen, meist quaderförmigen Satellitenlautsprechern, einem größeren zentralen sowie einem meist recht großen Subwoofer (für die tiefen Töne) besteht, sollte für den Filmgenuss zu Hause ausreichen. Wer auf Nummer sicher gehen will, investiert in einen Verstärker, der bereits die Unterstützung für eine größere Anzahl Satellitenlautsprecher mitbringt. Einer späteren Aufrüstung (etwa auf 7.1) und der damit verbundenen Erweiterung des Klangfeldes steht dann nichts mehr im Weg.

Positionierung der Lautsprecher

Die Positionierung der Lautsprecher kann auf vorhandenen Möbeln oder mit separat erhältlichen Wandhalterungen erfolgen. Dabei sollten sich die paarweise angeordneten Front- und Rücklautsprecher immer auf gleicher Höhe befinden. Diese dürfen jedoch unterschiedlich weit vom Zuschauer angeordnet werden – der Verstärker kann dies kompensieren.

Oftmals haben die Geräte einen Einrichtungsassistenten, der bei der Ausrichtung der Lautsprecher hilft, oder ein Menü, in dem die Entfernung der Lautsprecher eingestellt werden kann. Einen Platz möglichst nahe an Fernseher oder Leinwand, idealerweise direkt darüber oder darunter, sollte der zentrale, meist „Center“ genannte Lautsprecher erhalten. Der Subwoofer kann frei positioniert werden, denn das menschliche Ohr kann die tiefen Töne unterhalb einer Frequenz von ungefähr 100 Hertz nicht mehr lokalisieren.

Leitungen verlegen

Die optisch ansprechende Verlegung der benötigten Kabel für die hinteren Lautsprecher gestaltet sich in manchen Räumen schwierig. Für solche Fälle bieten sich Systeme an, die „kabellos“ verbunden werden können und lediglich einen eigenen Stromanschluss benötigen.

Ausgiebig testen

Wie bei allen Geräten fürs Heimkino sollten vor allem die Lautsprecher ausgiebig mit typischen Tönen getestet werden. Bringen Sie am besten eine DVD oder CD mit in das Fachgeschäft, um einen Vergleich zu haben. Auch beim Kauf im Internet gibt es die Möglichkeit, das erworbene System auf Herz und Nieren zu testen und bei Nichtgefallen innerhalb von zwei Wochen zurückzuschicken.

Tipp: Achten Sie auf die Kundenrezensionen auf der Internetseite des Händlers. Nehmen Sie sich etwas Zeit dafür, die Bewertungen enthalten oft interessante Informationen und Details, die in Beschreibungen und Tests nicht zu finden sind.