Havanna. 160 Kilometer durch Wasser, in dem es vor Haien nur so wimmelt: Die Extremsportlerin Chloë McCarde will von Kuba nach Florida schwimmen. Damit will die 28-Jährige als erster Mensch die Strecke ohne einen schützenden Haikäfig zurücklegen. McCardel durchschwamm bereits sechsmal den Ärmelkanal.

Eine australische Extremsportlerin will von Kuba bis zu den Vereinigten Staaten schwimmen. Chloë McCardel hat sich eine Strecke von rund 100 Seemeilen (161 Kilometer) zwischen Havanna und Key West im US-Bundesstaat Florida vorgenommen. Die 28-Jährige will ab Mittwoch als erster Mensch die Strecke ohne einen schützenden Haikäfig zurücklegen.

"Das ist die härteste Schwimmprobe der Welt", sagte McCardel am Dienstag auf einer Pressekonferenz im kubanischen Havanna. Es sei wie die Fußball-WM oder eine Olympia-Goldmedaille mit einem Weltrekord zu gewinnen, fügte sie hinzu. Die Langstreckenschwimmerin wird bei der Kraftprobe durch die Floridastraße von einem 20-köpfigen Team unterstützt. Sie rechne damit, etwa 60 Stunden in den warmen Strömungen des Golfs von Mexiko zu verbringen.

Sechs mal den Ärmelkanal durchschwommen

McCardel durchschwamm bereits sechs mal den Ärmelkanal und gewann 2010 den Schwimmmarathon um Manhattan in New York. "Ich bin durch den Ärmelkanal geschwommen, und das ist, wie den Mount Everest zu besteigen", sagte McCardel einem Bericht der australischen Tageszeitung "The Age" zufolge. "Aber von Kuba nach den USA zu schwimmen ist fünfmal weiter und ich hoffe, die Erste zu sein, die dies ohne Haikäfig und Neoprenanzug schafft."

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Die Gewässer gelten als gefährlich: Haie, Quallen und starke Strömungen machen eine Durchquerung riskant. Der jetzige Zeitpunkt des Rekordversuchs sei gewählt worden, um Kontakt mit Quallen möglichst zu vermeiden. Die Tiere vermehren sich mit steigender Wassertemperatur. Kontakt mit ihnen kann Verletzungen hervorrufen. Andere Athleten waren bereits an diesen Tieren gescheitert.

Elektromagnetisches Feld soll Haie fernhalten

Die damals 22 Jahre alte Susie Maroney aus Australien schaffte 1997 erstmals die Distanz - allerdings geschützt in einem Haikäfig. Wie "The Age" berichtete, will McCardel mit Hilfe einer neuen Technologie Haie abwehren. Ein elektromagnetisches Feld um die Schwimmerin soll die Tiere fernhalten.

An dem Rekordversuch sind in den vergangenen Jahren die Amerikanerin Diana Nyad und die Australierin Penny Palfrey gescheitert. Die 63 Jahre alte Nyad versuchte das bereits viermal vergeblich. Quallen und ein starker Sturm zwangen sie im August 2012, nach rund 40 Stunden ihren bislang letzten Versuch aufzugeben. (dpa)