Essen. Michael Jackson, Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Lady Gaga, Edith Piaf - sie alle werden bald in der Gruga-Halle auf der Bühne stehen. Allerdings nicht in Natura, sondern in anderer Form: Am 1. Dezember soll sich die Grugahalle in den größten Travestie-Palast Deutschlands verwandeln.
2009 hat er aus der Grugahalle das größte Volkstheater Deutschlands gemacht. Jetzt plant Christian Stratmann, ehemaliger Chef des Europahauses und Betreiber des Wanne-Eickeler „Mondpalast“, den nächsten Superlativ. Am 1. Dezember will er die Grugahalle verwandeln in den größten Travestie-Palast Deutschlands. Sein Showregisseur Ralf Kuta verspricht sogar: „Wir machen aus der Halle einen Käfig voller Narren“ - eine Anspielung auf das gleichnamige Travestie-Kultstück.
Das Thema Travestie funktioniert
Seit Oktober 2009 betreibt Christian Stratmann auf der ehemaligen Zeche Ewald in Herten seinen „Revuepalast Ruhr“. Und das Thema Travestie funktioniert dort: 90 000 Gäste konnte er schon begrüßen. Deshalb trug er sich schon seit Jahren mit dem Gedanken, mit „Deutschlands bestem Travestie-Ensemble“ (Stratmann) in die alte Heimat Essen zu kommen. Nach dem Erfolg des Volkstheaterstückes „Flurwoche“ in der Grugahalle will er nun auch mit Travestie 3000 Besucher in die Halle holen. „Das gab’s noch nie. Unsere Fangemeinde wird es zu schätzen wissen. Und es wird ein perfekter Abend werden.“
Stratmanns Show-Regisseur Ralf Kuta hat den Ablauf des Abends als ein „Best Of“ der ersten drei Jahre des Revuepalastes schon im Kopf. Als Leckerbissen für die Damen werden die „Ganzen Kerle“ Dennis Harder und Reeperbahn-Profistripper Cesar nicht wirklich alle, aber doch Hüllen fallen lassen.
Seit 34 Jahren im Profi-Showgeschäft
Michael Jackson, Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Lady Gaga, Edith Piaf , verspricht Kuta, werden auf der Bühne zu sehen sein. Der Mann ist seit 34 Jahren im Profi-Showgeschäft, aber kann sich wie ein Kind auf den Gala-Abend in der Grugahalle freuen: „Das habe ich mir im Leben nicht erträumt. Wir werden es richtig auskosten.“
Damit es auch die Zuschauer richtig auskosten können, hat Grugahallenchef Wolfgang Borowski sich die Show in Herten angeschaut und will seine Halle passend umbauen. Die Bühne wird vor der Südtribüne stehen, so dass von allen Zuschauerplätzen die Entfernung zur Bühne maximal 40 Meter beträgt.
Mit der Gala will Stratmann neue Publikumsschichten für seinen Revuepalast werben. „Viele Menschen denken bei Travestie immer noch nur an Rotlichtmilieu. Aber Travestie ist Illusion und Unterhaltung. Travestie braucht Erotik, aber keinen Sex.“ Stratmann versteht sein Programm als Qualitätsprodukt. „Wenn ich keine künstlerische Qualität garantieren könnte, kämen die Besucher nicht aus einem Umkreis von 150 Kilometern.“