Hagen. . Ob “Hannibal - the Beginning“, “The Following“ oder “Bates Motel'“: Immer mehr Mörder bekommen ihre eigene TV-Serie. Dr. Hannibal Lecter zum Beispiel. In der Serienversion weiß lange nur der Zuschauer, dass Herr Doktor selbst gerne Menschenfleisch verspeist.

Sie sind böse, brutal, hinterhältig. Sie foltern, sie verletzen, sie töten. Sie sind Menschen, die man nicht sympathisch finden darf. Früher wurden sie im Fernsehen von der Polizei gejagt. Heute sind sie selbst die Jäger. „Dexter“, der Serienmörder, der bei der Polizei arbeitet und andere Verbrecher systematisch umbringt, war der erste von ihnen. Mittlerweile gibt es immer mehr.

Bisher kannte man ihn nur aus Büchern und aus dem Kino. Nun aber geht Dr. Hannibal Lecter in Serie. In „Hannibal – The Beginning“ spielt Mads Mikkelsen den vielleicht bekanntesten Kannibalen der Krimi-Geschichte. Hier aber ist er noch nicht im Gefängnis, ja nicht ‘mal eines Verbrechens verdächtig. Lecter arbeitet als Psychologe, hilft dem FBI.

Ab Herbst im deutschen Fernsehen: der Kannibale als Freund und Helfer

Der Profiler Will Graham (Hugh Dancy) bittet ihn um Unterstützung bei der Jagd nach einem Serienkiller. Der Doktor willigt ein, und an der Seite des Mannes, der ihn irgendwann einmal verhaften wird, legen die beiden einem Psychopathen nach dem anderen das Handwerk. Dabei weiß lange nur der Zuschauer, dass Herr Doktor selbst gerne Menschenfleisch verspeist. In den USA jüngst angelaufen hat sich ProSieben/Sat1 für Deutschland die Rechte gesichert, Geplant ist, Hannibal noch 2013 zu zeigen.

Serien-Killer als Serien-Helden: „Dexter“ war der erste von ihnen. Der Serienmörder, der bei der Polizei arbeitet und andere Verbrecher systematisch umbringt.
Serien-Killer als Serien-Helden: „Dexter“ war der erste von ihnen. Der Serienmörder, der bei der Polizei arbeitet und andere Verbrecher systematisch umbringt.

Und noch ein weiterer Bekannter aus dem Kino ist im Fernsehen gelandet. „Bates Motel“ beschäftigt sich – nicht nur Psycho-Fans werden es geahnt haben – mit Norman Bates und blickt zurück auf die Jugendjahre des irren Killers. Die Produzenten wollen die Serie allerdings nicht als Vorläufer zum Hitchcock-Film verstanden wissen, sondern sprechen lieber von einer „alternativen Version“. Im Fokus der Handlung steht die Beziehung von Norman Bates (Freddie Highmore) zu seiner Mutter Norma (Vera Farmiga). Dass es diverse Todesfälle rund um das Motel gibt, das die beiden betreiben, versteht sich von selbst. Wer den jungen Bates in Deutschland morden lässt, steht noch nicht fest.

In „The Following“ gibt es ein Wiedersehen mit Kevin Bacon. Hier jagt der ehemalige Footloose-Star als FBI-Agent Ryan Hardy die Anhänger des ebenso intelligenten wie charismatischen Serienmörders Joe Carroll (James Purefoy), den er einst hinter Gitter gebracht hat. Aus der Zelle heraus steuert der Verbrecher seine Jünger mit tödlicher Präzision. Vom 6. Juni an zeigt der Bezahlsender RTL Crime die erste Staffel. Frei empfangbar soll die Serie im Herbst auf einem Sender der RTL-Gruppe beginnen.

Ungewöhnliches Fahndertrio und beeindruckendes Sittengemälde

Bei so viel Mord in Übersee wollen sich die Engländer natürlich nicht lumpen lassen. Haben sie doch mit Jack The Ripper einen der bekanntesten Serienkiller der Kriminalgeschichte zu bieten. Die Mini-Serie „Ripper Street“ spielt im London des 19. Jahrhunderts. Sechs Monate nach Ende der ersten Mordserie kommt es wieder zu grausamen Verbrechen.

Die Detektive Edmund Reid (Matthew MacFadyen), Bennett Drake (Jerome Flynn) und Homer Jackson (Adam Rothenberg) nehmen die Ermittlungen auf. Anders als bei den US-Produktionen ist es hier allerdings nicht nur die Person des Täters, die den Reiz der Serie ausmacht, sondern das ungewöhnliche Fahndertrio. Und aufwändig in Szene gesetzt wird die Jagd nach dem Mörder auch zu einem beeindruckenden Sittengemälde jener Zeit. In Deutschland sind Sender und Ausstrahlungstermin aber noch unbekannt.