Essen. Sommerzeit ist Gartenzeit. Viele Gartenbesitzer träumen vom eigenen Teich in ihrer grünen Oase. Ob Fertigteich-Becken oder Teichfolie, Goldfisch oder Stichling – Worauf Sie beim Teichbau achten müssen.
Planung
Die Planung ist ein entscheidender Faktor beim Anlegen eines eigenen Gartenteiches. Zu Beginn sollten Sie den richtigen Standort für den Teich auswählen. Dieser hängt vor allem von der Größe und der Beschaffenheit Ihres Gartens ab. Neben einem möglichst ebenen Grundstück sollte es, laut Helge May vom Naturschutzbund, ein sonniger und offener Standort mit zwei bis drei Schattenstunden (am besten zwischen 11 und 15 Uhr) sein. Außerdem sollte es in Ihre Gartenumgebung passen, erklärt May: „Ein Steingarten direkt am Teich hat zwar seine Reize, aber für Frösche in ihrem Gewässer, ist es nicht besonders von Vorteil. Für die Tiere wäre es ein sehr abrupter Lebensraumwechsel, wenn sie aus dem Wasser kriechen. Besser wäre ein flacher Übergang in einen Pflanzbereich.“ Der Teich unter einem großen Baum mit vielen Blättern bietet auch keinen idealen Standort. Denken Sie nur an den nächsten Herbst und das viele Laub im Wasser.
Apropos Herbst. „Ein guter Zeitpunkt, um mit dem Teichbau zu beginnen, ist der Herbst. In dieser Jahreszeit ist es nicht mehr so warm, das Wasser erhitzt sich nicht so schnell und die Algen wachsen langsamer“, sagt Helge May. „Es spricht aber auch nichts dagegen im Sommer mit dem Bau des Teiches zu beginnen“, fügt der Experte hinzu.
Größe und Material
Neben der Frage nach dem Standort, müssen Sie sich überlegen, wie groß und aus welchem Material Sie Ihren Teich bauen wollen. Die Größe hängt in erster Linie vom Platz im Garten und von Ihrem Geldbeutel ab. Eine Mindestgröße für einen Gartenteich gibt es nicht. Grundsätzlich gilt: Je größer der Teich, desto gleichmäßiger ist der Wasserhaushalt. „Wollen Sie Tiere ansiedeln, spielen auch diese eine Rolle bei der Festlegung der Größe. Ein kleiner Teich mit einer Wassertiefe von beispielsweise 15 cm friert im Winter komplett zu und Tiere haben keine Chance zu überwintern. Haben Sie Standort und Größe festgelegt, geht es daran, das richtige Material auszuwählen. Kinderleicht ist, laut Helge May, der Einbau von Fertigteich-Becken aus Hartplastik.
Die Becken gibt es in unterschiedlichen Größen. Die Preise variieren je nach Größe und Anbieter: ab 30 Euro bekommt man Fertigteichbecken mit Platz für etwa 140 Liter Inhalt. Wer Größeres vor hat, für den gibt es auch Becken für rund 15 000 Euro (24 000 Liter). Das Teichbecken muss dem Loch in der Erde genau angepasst werden. Die Zwischenräume werden dann mit Sand und Erde befüllt. Nachteil dieser Fertigteich-Becken: Sie lassen keinen Platz für Individualität. Größe, Form und Tiefe sind durch die starren Kunststoffbecken genau vorgegeben.
Anders ist es bei der Abdichtung durch eine Kunststofffolie. Bei dieser Variante können Sie die Teichform durch die gute Formbarkeit der Folien ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten. Früher wurden überwiegend Teichfolien aus PVC (enthalten Weichmacher) verwendet, doch inzwischen gibt es auch umweltfreundlichere Materialien wie beispielsweise EPDM-Kautschuk. Diese sind gegenüber PVC-Folien wesentlich elastischer und flexibler (Preise: ab 2,49 Euro pro Quadratmeter, z.B. im Baumarkt). Wichtig beim Bau eines Gartenteiches ist die Einteilung in drei Zonen (Tief- und Flachwasserzone sowie eine Sumpfzone). Das ist wichtig für das ökologische Gleichgewicht.
Fische und Pflanzen
Mit dem Einzug von Fischen und Pflanzen im heimischen Gartenteich wird das Wasserparadies für viele Teichbauer erst perfekt. Doch man sollte sich nicht von der anfänglichen Leere im Teich beirren lassen und kaufen, was das Zeug hält. Denn Pflanzen wachsen bekanntermaßen und Teichpflanzen wuchern regelrecht, wie Helge May vom Naturschutzbund warnt: „Lieber am Anfang etwas weniger Pflanzen kaufen und erstmal ausprobieren und abwarten, wie sie sich entwickeln. Gleiches gilt auch für Fische: Der beliebte Goldfisch gehört zur Familie der Karpfen und kann ganz schön groß werden. Je größer der Fisch, desto mehr scheidet er auch wieder aus. Die Folge ist trübes Wasser.“ Kleinere Fische wie beispielsweise Stichlinge oder Moderlieschen eignen sich daher besser.
Pflege
Ist der Teich erstmal gebaut, sind die Fische eingezogen, heißt das nicht, dass das Projekt Gartenteich abgeschlossen ist. Denn genau wie der Garten braucht auch das Wasserparadies vor der Tür regelmäßige Pflege, damit Sie lange Zeit etwas davon haben. Die Teichpflanzen sollten regelmäßig geschnitten werden, damit nicht nach wenigen Wochen alles zugewuchert ist. Größere Teiche reinigen sich durch die Pflanzen von alleine, bei kleineren Teichen mit weniger Pflanzen sollten Sie sich aber über eine Filtertechnik informieren.