Savar. Beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 700 wurden schwer verletzt. Die Feuerwehr vermutet, dass viele Personen noch unter den Trümmern liegen. Arbeiter hatten Fabrikbesitzer kurz zuvor auf einen Riss im Gebäude aufmerksam gemacht.

Der Einsturz eines achtstöckigen Gebäudes mit Textilfabriken und Läden hat in Bangladesch mindestens 80 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 700 verletzt. Viele Menschen seien noch unter den Trümmern begraben, teilten die Polizei und Innenminister AFM Ruhal Haque am Mittwoch, wenige Stunden nach dem Einsturz, mit.

Es könnten bis zu 1000 Menschen in dem Gebäude gewesen sein, sagte Ali Ahmed, Chef der Abteilung für Feuerwehr und Zivilschutz. Mehr als 100 Menschen seien gerettet worden.

Bereits einen Tag zuvor gab es Risse im Beton

In dem Haus waren im Erdgeschoss und ersten Stock viele Geschäfte und eine Bankfiliale untergebracht, im zweiten bis sechsten Stock nähten Textilarbeiter, wie Rettungskräfte erzählten. Bilder zeigten, dass das Betongebäude im Gebiet Savar, etwa 20 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka, im hinteren Teil fast ganz in sich zusammengefallen war.

Die Zeitung "Daily Star" berichtete online, bereits am Dienstag hätten sich Risse in dem Betongebäude gebildet. Am Mittwochmorgen sei das Haus dann kurz vor 9 Uhr, zur Hauptgeschäftszeit, eingestürzt. Das Militär wurde zu den Rettungsarbeiten gerufen.

Viele Frauen sind unter den Toten

Zahlreiche Freiwillige kamen hinzu und versuchten fieberhaft, durch den Schutt zu den Verletzten vorzudringen. Etwa 100 Textilarbeiter konnten nach ersten offiziellen Angaben gerettet werden, sie kamen mit Verletzungen in Krankenhäuser.

Die Schreie von weiteren Überlebenden seien aus dem Schuttberg zu hören gewesen, berichtete der "Daily Star" weiter. Nach offiziellen Angaben waren unter den Toten viele Frauen, die in den Textilfabriken arbeiteten.

In dem Gebäude waren vier Bekleidungshersteller untergebracht. "Es ist nicht ganz klar, wie viele Menschen in dem Gebäude arbeiteten, als es zusammenbrach", sagte Zivilschutzchef Ahmed. Die Retter versuchten, von unten an die Verschütteten heranzukommen, da im Keller eine Garage sei. (dpa)