Frankfurt. . Thekla Carola Wied, Mona Seefried und Katerina Jacob sind drei „Herzdamen an der Elbe“. Die ARD feiert in der gleichnamigen Komödie das Frühlingserwachen. Und wer diese Art der Unterhaltung mag, wird am Freitagabend ordentlich bedient.
Thekla Carola Wied stammt aus Schlesien. Aber die 69-Jährige wirkt, mit burschikosem Charme, wie ein Kind des Ruhrgebiets. Tatsächlich hat die Schauspieler ihr Handwerk an der Folkwangschule in Essen gelernt. Am Donnerstagabend gehört sie zu den „Herzdamen an der Elbe“ (ARD, 20.15 Uhr).
Am Freitag gibt es im Ersten traditionell Damenprogramm. Seine Produktionstochter Degeto liefert den Stoff, aus dem die romantischen Träume sind, und passend zu den allmählich steigenden Temperaturen erleben drei reife Damen ihren zweiten Frühling. Neben Thekla Carola Wied (Maria) beweisen Mona Seefried (Steffi) und Katerina Jacob (Carola) als Edel-Gastronominnen aufs Neue, dass Liebe durch den Magen geht.
Liebe ist so demokratisch wie sonst nichts
Im zweiten „Herzdamen“-Film servieren sie in einem Dresdner Elbschloss-Restaurant österreichische Schmankerl. Während die Kundschaft genussvoll schlemmt, stoßen dem Trio horrende Kreditforderungen sauer auf. Rettung verspricht ein galanter Elbreeder (Michael Greiling) mit einem Catering-Auftrag für seine Ausflugsflotte.
Natürlich dient diese Geschichte von Regisseur Thomas Nennstiel und Drehbuch-Autorin Cornelia Willinger nur als Beschleuniger für das Thema: Liebe ist kein Privileg junger Hüpfer. Vielmehr ist sie so demokratisch wie sonst nichts in unserer Gesellschaft: Sie ist für alle da, alle Schichten und alle Altersklassen.
Aber die Liebe ist längst nicht so leicht zu haben, wie es scheint – ein wenig originelles Rezept, mag sein. Aber es wirkt nach wie vor so zuverlässig, wie Hefe einen ordentlichen Teig aufgehen lässt.
Drei Damen und ein Problem
Drei gestandene Frauen, ein drückendes Problem: Wie kommen die drei Herzdamen zu ihren Herzbuben? Sie haben alle Trümpfe in der Hand; sie müssen nur die Augen aufmachen: Steffi für ihren Dauer-Verlobten Wolfgang (Hansjürgen Hürrig), Carola für Pfarrer Hans (Steffen Münsten) und Maria für – Ernst (Rolf Kanies).
Doch gerade Maria, die resolute Restaurant-Chefin, tut sich schwer zu erkennen, dass Ernst es ernst meint. Er ist für sie ein Spiegel mit seiner rauen Herzlichkeit.
Der Film bedient die Erwartungen an einen vergnüglichen Abend: Alle Probleme lösen sich schließlich in Wohlgefallen auf.
Dass die Komödie nicht gar zu kitschig rüberkommt, hat viel mit dem ebenso bodenständigen wie spielfreudigen Ensemble zu tun, allen voran Thekla Carola Wied. Sie strahlt Vitalität aus, mit ihrer kräftigen Stimme und mit ihrem frischen Aussehen. Und noch etwas: Sie spielt mit Augenzwinkern. Vor allem das bewahrt ihr Jugendfrische.