Mainz/Koblenz. . So mancher Lottogewinner am Mittwoch könnte sich zu früh gefreut haben. Bei der Mittwochsziehung der Lottozahlen ist es zu einer Panne gekommen. Die Zahlen wurden daraufhin von der Lottogesellschaft korrigiert. Das ZDF entschuldigte sich für den Fehler: “Nicht alle 49 Kugeln hatten ihre Chance“.

Da sieht man mal, warum bei der Lottoziehung immer betont wird, die Zahlen seien "ohne Gewähr": Wegen zwei steckengebliebener Kugeln ist die Ziehung zum Mittwochslotto für ungültig erklärt worden. Die Panne war erst nach der Fernseh-Liveübertragung bemerkt und die Ziehung später wiederholt worden. "Es ist ja nicht rechtens, eine Ziehung nur mit 47 statt 49 Kugeln zu machen", sagte der Sprecher von Lotto Rheinland-Pfalz, Clemens Buch. Eine ähnliche Panne mir falsch bekannt gegebenen Zahlen sei in den fast 60 Jahren Lottogeschichte noch nicht vorgekommen. Das Mittwochslotto gibt es nach seinen Angaben seit 1982.

Am frühen Abend war die fehlerhafte Ziehung im ZDF ausgestrahlt worden. Dabei gewannen die Kugeln mit den Nummern 3 - 8 - 11 - 26 - 32 - 40 sowie die Zusatzzahl 9. Kurz darauf gab die zuständige Gesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz in Koblenz neue Gewinnziffern bekannt. Die gültigen Zahlen lauten: 16 - 21 - 23 - 29 - 31 - 38, Zusatzzahl 24.

ZDF entschuldigt sich für Lotto-Panne

Grund für die Panne sei ein technischer Fehler, sagte Sprecher Clemens Buch. Was genau passierte, sei aber noch unklar. Auch das ZDF bedauerte die Panne. Die Ziehung sei unzählige Male störungsfrei verlaufen, heute nicht, sagte Moderator Claus Kleber im "Heute Journal". "Nicht alle 49 Kugeln hatten ihre Chance." Nach Angaben des Senders waren nicht alle Kugeln in die Trommel gerollt. Doch dieser Fehler blieb zunächst unbemerkt. Erst beim Einsammeln der Kugeln habe er bemerkt, dass zwei von ihnen im sogenannten Schlitten hängengeblieben waren, sagte der Ziehungleiter in der Sendung am späten Abend. Auch auf seinem Twitter-Account verbreitete das ZDF eine Erklärung.

Lotto-Sprecher Buch zufolge überprüften der Ziehungsleiter und die Aufsichtsbeamtin ordnungsgemäß am Ende der Ziehung die gezogenen Zahlen in den Röhrchen. Dabei sahen sie die beiden Kugeln, die am Anfang erst gar nicht in die große Trommel gefallen waren, in der die Bälle durcheinandergewirbelt werden.

"Das hat keiner im Studio gemerkt"

"Das hat keiner im Studio gemerkt", sagte der Lotto-Sprecher. "Weder der Ziehungsleiter, noch die Aufsichtsbeamtin, das ZDF-Team oder die Lottofee Heike Maurer." Von keiner Kameraperspektive aus seien die einsamen Kugeln zu sehen gewesen.

Es sei dann sofort klar gewesen, dass die Ziehung wiederholt werden müsse. "Wir legen großen Wert auf einen seriösen Ablauf der Ziehung." Die zweite Ziehung sollte nach den Nacht-Nachrichten im ZDF ausgestrahlt werden.

Das Pannen-Gerät wird nun überprüft. "Jetzt wird alles auf den Kopf gestellt", sagte Sprecher Buch. Auswirkungen auf die Samstagsziehung soll der Fehler aber nicht haben: Dabei sei zwar das baugleiche Modell im Einsatz, aber ein anderes Gerät.

Das Mittwochslotto ging zum ersten Mal am 28. April 1982 auf Sendung. Weil ein Lottokästchen dabei deutlich weniger kostete als beim Samstagslotto, wurde es zunächst als "Billig- oder Hausfrauenlotto" belächelt. Inzwischen ist es aber neben der Samstags-Ziehung zu einem festen Termin im Lotto-Alltag vieler Spieler geworden. In der mehr als 30 Jahre alten Geschichte der Mittwochsziehung wurden mehrere Hundert Zocker zu Millionären gemacht. (dpa/WE)