Mechernich. Das Kalte Wetter trifft auch die Kleinsten der Kleinen: Einem Flohzirkus starben vor einem Auftritt in der Eifel 300 seiner Artisten. Das berichtete der Zirkusdirektor - und schob sicherheitshalber eine naheliegende Klarstellung hinterher: Nein, es handelt sich nicht um einen Aprilscherz.

Die Geschichte sei kein April-Scherz, versichert das Freilichtmuseum in Mechernich-Kommern auf Nachfrage: 300 Flöhe sind vor ihrem Auftritt in der eisigen Eifel vermutlich erfroren. Sie verendeten in ihrer mit Styropor geschützten Transportbox, berichtete der Direktor des Flohzirkus aus Bayern, Robert Birk, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.

Robert Birk vom Flohzirkus zeigt mit einer Pinzette einen Floh, der mit einem Faden an einen Wagen gebunden ist.
Robert Birk vom Flohzirkus zeigt mit einer Pinzette einen Floh, der mit einem Faden an einen Wagen gebunden ist. © dpa

Seine Truppe war zu Ostern beim historischen Jahrmarkt in dem Freilichtmuseum engagiert. Museumsdirektor Michael Faber bestätigte den Vorfall: "Das ist kein Aprilscherz", betonte er.

Die Geschichte nahm eine gute Wendung: Dank des Düsseldorfer Parasiten-Experte Professor Heinz Mehlhorn konnte Birk nun mit einer Ersatztruppe antreten. Mehlhorn brachte dem Zoodirektor auf Bitten des Museums etwa 50 Tierchen. "Wir haben die Situation gerettet, sonst hätte es ja keine Vorstellung gegeben", sagte Museumsdirektor Faber.

Birk begann sofort mit der Dressur. "Ich habe zwei Tage durchgearbeitet", sagte er. Die Tierchen könnten Karussells drehen, Fußball spielen oder Kutschen ziehen. Natürlich fehlt der neuen Truppe noch ein wenig die Routine: "Es geht alles etwas ruhiger ab", sagt der Zirkusdirektor. Aber für den Auftritt seien sie schon fit. (dpa)