Berlin. . Treuer Begleiter, bester Freund – Hunden wird nachgesagt, als Haustier ganz besonders gut zum Mensch zu passen. Viele Besitzer kommen erst spät auf den Geschmack: Doch worauf sollten Ältere achten, wenn sie sich für einen Hund interessieren?

Die wichtigste Entscheidung trifft der Hundehalter in spe schon zu Beginn. „Wie bei allen Anschaffungen kann man am Anfang den größten Fehler machen“, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). „Auf die inneren Werte kommt es an.“ Viele machten den Fehler und gingen rein nach Äußerlichkeiten. Die Entscheidung für die Art des Hundes sei so wichtig, dass man fast schon Maßstäbe wie bei einem menschlichen Partner anlegen müsse. Kopernik zufolge gibt es rund 340 verschiedene Rassen. „Und die sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern haben auch alle was anderes im Kopf.“

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Wichtig ist demnach vor allem, dass der Hund charakterlich zu Frauchen oder Herrchen passt. „Manche Rassen haben Allrad-Antrieb“, sagt Kopernik. Zu große und kräftige Hunde könnten mit dem Zug an der Leine dann speziell ältere Menschen überfordern. Daher rät er dazu, sich die Auswahl nicht leicht zu machen: „Man kann mit den Rasseführern aus den Buchhandlungen anfangen. Aber das beratende Gespräch mit dem Züchter kann das nicht ersetzen.“ Dem Züchter solle man offen die eigenen Erfahrungen mit Haustieren schildern – nur dann könne dieser ein passendes Tier empfehlen.

„Tiere werden nach einiger Zeit oft zurückgebracht“

Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund empfiehlt die Beratung im Tierheim. „Die Leute dort wissen, welche Fehler gemacht werden bei der Auswahl – schließlich werden Tiere nach einiger Zeit oft wieder zurückgebracht“, sagt er. Über Patenschaften könne man hier geeignete Tiere kennenlernen, bevor man sie mit nach Hause nimmt. Bei Züchtern solle man darauf achten, dass sie nur bei Bedarf Tiere aufziehen – und nicht aus geschäftlichen Interessen Hunde etwa auch im Internet anbieten würden.

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Im Alter spielen noch weitere Aspekte eine Rolle. Eine mögliche Erkrankung des Partners oder von sich selbst sollten laut Kopernik bedacht werden. „Ich rate, schon vorher sicherzustellen, dass sich dann jemand um das Tier kümmert.“ Außerdem sei das Alter des Hundes wichtig: „Wer sich mit 80 Jahren einen Welpen zulegt, sollte beachten, dass er in 15 Jahren vielleicht nicht mehr so aktiv sein kann.“

Weitere Fakten sind zu bedenken. Bei wem die Rente schon knapp ist und die Wohnung teuer, der sollte gut rechnen. 60 bis 120 Euro monatlich könnten je nach Größe des Tiers und Wohnort schon anfallen, sagt Kopernik. Futter, Arztbesuche und Impfungen sowie die Haftpflicht müssen ins Budget passen. Obendrauf kommt die Hundesteuer. (dpa)