Washington. Der Mann, der im US-Bundesstaat Alabama den Fahrer eines Schulbusses niederschoss, hält immernoch einen Sechsjährigen als Geisel fest. Der Junge braucht täglich Medizin. Die reichten ihm Polizisten in den Unterschlupf.

Ein Geiselnehmer im US-Bundesstaat Alabama hält nach einem Überfall auf einen Schulbus weiter einen sechs Jahre alten Jungen gefangen. Der Mann hatte am Dienstagnachmittag (Ortszeit) den Bus gekapert, einige Kinder herausgeschickt und dann den Fahrer erschossen. Am Mittwochmorgen suchten Einsatzkräfte in Midland City weiter nach Wegen, den Jungen zu befreien.

Der Geiselnehmer verschanzte sich mit dem Kind in einem selbst gebauten Bunker oder Sturmunterschlupf, hieß es beim Fernsehsender CNN. Spezialeinsatzkräfte verhandelten mit dem Mann mit einem Plastikrohr hinunter in den Unterschlupf. Laut dem Sender ABC handelt es sich um einen Militärveteran im Alter um die sechzig.

Das FBI hat die Ermittlungen übernommen

Zeugen erzählten dem Sender Fox News, dass der mutmaßliche Täter in den Bus gestürmt sei und "ein Kind" verlangt habe, weil "das Gesetz" hinter ihm sei. Ein Pastor sagte CNN, dass Zeugen beobachtet hätten, wie der Mann den Fahrer mit vier Schüssen erschossen hat.

Es war unklar, ob der Junge dennoch in Verbindung mit dem Geiselnehmer steht. Er brauche jedoch täglich Medizin, hieß es bei CNN. In der Nacht sei ihm diese über das Rohr in den Unterschlupf gereicht worden. Polizeikräfte haben dabei feststellen können, dass der Junge unversehrt ist. Am frühen Mittwochmorgen hat das FBI die Ermittlung übernommen.

Er erschoss den Fahrer des Busses

Der Täter habe von dem Fahrer zunächst verlangt, zwei Kinder aus dem Bus aussteigen zu lassen, die am Nachmittag auf dem Rückweg von der Schule gewesen seien. Als sich der Fahrer weigerte, habe der Mann geschossen, sich eines der Kinder gegriffen und sei geflohen, berichtete der TV-Sender ABC 3340. Zeugen hätten gesehen, wie die anderen Schüler danach von dem Bus weggerannt seien. (dpa)