Brüssel. Sie waren auf dem Weg zu einer Skifreizeit, als ihr Reisebus kurz vor dem Schweizer Gotthard-Tunnel in Flammen aufging: Die 38 belgischen Kinder, ihre Betreuer und Fahrer konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Vorfall weckt die Erinnerung an das Busunglück im Wallis mit 28 Toten.
Ein mit dutzenden Kindern besetzter belgischer Reisebus auf dem Weg zu einer Skifreizeit hat am Dienstag auf einer Autobahn in der Schweiz Feuer gefangen. Bei dem Vorfall kurz vor der Einfahrt in den Gotthard-Tunnel wurde keiner der 45 Insassen verletzt, wie die Polizei im Kanton Uri mitteilte. Der Brand weckte Erinnerungen an die Buskatastrophe vor kaum zehn Monaten, bei dem 22 Schüler aus Belgien in der Schweiz starben.
Das Feuer im Motorblock entstand nach den Angaben der Polizei gegen fünf Uhr morgens in der Nähe von Göschenen, bevor der Bus in den Gotthard-Tunnel einfahren sollte. An Bord waren demnach 38 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren und sieben Erwachsene. Sie kamen allesamt mit dem Schrecken davon, da das Fahrzeug auf dem Seitenstreifen halten und die Insassen aussteigen konnten.
Zweiter Reisebusfahrer entdeckte Funken am Motorblock
Entdeckt wurde der Brand nach Angaben des belgischen Busreiseverbandes FBAA vom Fahrer eines zweiten Busses desselben Busunternehmens. Der Chauffeur sah demnach während der Fahrt Funken in Höhe des Motorblocks und verständigte per Mobiltelefon sofort den Kollegen in dem betroffenen Bus, wie die FBAA laut der belgischen Agentur Belga mitteilte. Demnach konnten die Fahrer den Brand an dem Fahrzeug des Herstellers Van Hool bändigen, bevor Feuerwehr und Polizei anrückten. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.
Die Gruppe war auf dem Weg zu einer Skifreizeit in Norditalien. Das betroffene Busunternehmen aus dem wallonischen Beauraing stellte der FBAA zufolge einen in der Schweiz vorhandenen Ersatzbus zur Verfügung. Mit diesem kamen Kinder und Erwachsene im Laufe des Tages wohlbehalten am Reiseziel an, wie die FBAA laut Belga berichten konnte.
Vorfall weckt Erinnerungen an Busunglück mit 28 Toten
Der glimpflich ausgegangene Vorfall weckte in Belgien und der Schweiz Erinnerungen an das schlimme Busunglück im Wallis vor knapp zehn Monaten. Am 13. März 2012 hatte dort ein belgischer Reisebus mit voller Wucht eine Mauer in einem Autobahntunnel gerammt. 28 Menschen kamen ums Leben, darunter 22 Schüler. Die Gruppe war auf der Rückfahrt von einer Skifreizeit. Die Ermittlungen zur Unglücksursache dauern an. (afp)