Canberra. Große Hitze und starke Winde feuern in Australien zurzeit etliche Buschbränden an. Hunderte Australier mussten bereits ihre Häuser verlassen. Auch die größte Autobahn des Landes musste vorübergehend für den Verkehr geschlossen werden, da die hohen Temperaturen den Asphalt zum Schmelzen brachten.

In Australien haben die schlimmsten Buschbrände seit Jahren am Dienstag einen Höhepunkt erreicht. Todesopfer und größere Schäden wurden zunächst aber nicht bekannt. Die Feuerwehr war im Einsatz gegen Hunderte von Bränden, die von der extremen Hitze und den kräftigen Winden immer wieder angefacht wurden. Im Südosten des Landes mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen. Zahlreiche Menschen wurden vermisst.

Die Temperaturen kletterten in vielen Teilen des Landes auf mehr als 45 Grad. Die Wetterbehörden mussten ihre Mess-Skala nun sogar um zwei Farbkategorien erweitern, um den erwarteten Temperaturanstieg abbilden zu können. Die Einsatzkräfte hoffen nun auf eine kurzzeitige Entspannung, denn es wird mit vorübergehenden Temperaturabfall um rund 20 Grad gerechnet. Bis Mitte Januar sollen sie im Landesinneren allerdings wieder deutlich steigen – auf bis zu 54 Grad.

Fünf Regionen bereits zu Katastrophengebieten erklärt

Feuer wüteten in fünf von sechs Bundesstaaten. In dem zu Australien gehörenden Inselstaat Tasmanien wurden zahlreiche Häuser zerstört. Allein am Dienstag gerieten 40 Brände außer Kontrolle. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales wurden fünf Regionen zum Katastrophengebiet erklärt. Hier können die Einsatzkräfte die Brände nicht in den Griff bekommen. Die Menschen sind angewiesen, ihre Häuser zu verlassen.

In Sydney, der größten Stadt des Landes, strömten Tausende Menschen bei Temperaturen von 41,8 Grad an den Strand. Die größte Autobahn des Landes zwischen Sydney und Melbourne war kurzzeitig wegen der Brände unterbrochen. "Die Hitze ist so intensiv, dass der Teer auf der Straße anfängt zu schmelzen und an meinen Schuhen haftet", sagte ein Australier.

Die Umstände wecken Erinnerungen an das Jahr 2009: Damals waren am sogenannten "Schwarzen Samstag" bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen. Der wirtschaftliche Schaden summierte sich auf mehr als vier Milliarden Dollar. (reuters)