Die Augsburger Puppenkiste wird ab Januar satirisch
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Augsburg. Die Figuren der Augsburger Puppenkiste sind künftig wieder öfter im TV zu sehen. Im BR machen sie von Januar an Satire und zeigen sich im Rahmen eines kabarettistischen Abendprogramms sozialkritisch. Kinder müssen sich weiter gedulden.
Die Augsburger Puppenkiste sucht nach Partnern, um ihre Marionetten wieder in größerem Stil im Kinderfernsehen auftreten zu lassen. "Es ist natürlich schon so, dass wir verschiedene Projekte am Köcheln haben und hoffen, dass wir auch für Kinder in der nächsten Zeit wieder einen etwas größeren Auftritt haben werden", sagte Puppenkisten-Chef Klaus Marschall im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Allerdings ist das alles im Moment noch nicht spruchreif." Erstmal gibt es ein neues Programm für Erwachsene. Marschall erzählt, worum es darin geht und wieso die Puppenkiste auch Kindern noch gefällt.
Vor kurzem ist bekanntgeworden, dass die Marionetten der Augsburger Puppenkiste vom 11. Januar an im Bayerischen Rundfunk Satire machen. Was erwartet die Zuschauer?
Klaus Marschall: "Ich hoffe nicht, dass die Zuschauer erwarten, ähnliche Produktionen dort zu sehen, wie wir sie in der 70er und 80er Jahren gezeigt haben. Wir werden Teil eines kabarettistischen Abendprogramms werden. "Freitag auf d'Nacht" im Bayerischen Rundfunk wird eine Sendung sein mit zwei Moderatoren, mit Talk-Gästen und mit verschiedenen Einspielern jeweils zu bestimmten Themen. Und bei diesen Einspielern wird die Puppenkiste mit ein bis zwei kleinen Clips dabei sein. Politische Themen werden da ein bisschen satirisch aufs Korn genommen, aber vor allen Dingen auch Sozialkritisches."
Marschall: "Da wird es beispielsweise eine kurze Szene zum Thema Integration geben oder auch zum Thema Vorurteile. Also so in die Richtung wird es gehen. Das ist jeweils ein Thema, an dem die ganze Sendung aufgehängt ist und die Puppenkiste wird mit ihren Figuren einen Kommentar dazu abgeben beziehungsweise eine kurze Spielszene dazu einspielen lassen. Das sind Tierfiguren aus unserem Fundus, ein Rabe, ein Wolf, eine Geiß und verschiedene andere. Wir wissen noch gar nicht, wer alles vorkommt."
Es ist also ein Programm für Erwachsene oder auch für Kinder?
Marschall: "Das ist ein Programm für Erwachsene, es läuft am Freitagabend um 23.00 Uhr."
Ist denn für die nächste Zeit angedacht, dass auch wieder ein Puppenkisten-Programm für Kinder im Fernsehen läuft?
Marschall: "Es ist natürlich schon so, dass wir verschiedene Projekte am Köcheln haben und hoffen, dass wir auch für Kinder in der nächsten Zeit wieder einen etwas größeren Auftritt haben werden. Allerdings ist das alles im Moment noch nicht spruchreif. Da braucht es noch verschiedene Partner und vor allem braucht es auch finanzielle Alternativen."
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Können Kinder heute überhaupt noch etwas anfangen mit der Puppenkiste?
Marschall: "Ich denke schon, dass die Kinder mit der Puppenkiste etwas anfangen können, sofern die Eltern ihnen den Zugang zur Puppenkiste verschaffen. Wir sind heute natürlich nicht mehr so präsent, wie wir es in den 70er oder 80er Jahren waren. Aber man muss natürlich auch die veränderte Medienlandschaft sehen. Um heute wirklich präsent zu sein, müssten sie mit 26 oder 52 Folgen pro Jahr auftreten. Dazu sind wir gar nicht in der Lage bei der Vielfalt und bei der Menge des Kinderprogramms, das heute zu sehen ist."
Ist die Augsburger Puppenkiste eigentlich noch zeitgemäß oder braucht sie eine Erneuerungskur?
Marschall: "Nein, braucht sie nicht. Wir erleben es nach wie vor, dass Kinder von Figurentheater begeistert sind, das zeigen auch unsere Auslastungszahlen hier im Haus. Das zeigen auch nach wie vor die Verkaufszahlen der DVDs, der Altproduktionen mit dem Hessischen Rundfunk. Also eine Runderneuerung braucht die Puppenkiste in der Form nicht."
Die Marionetten sind ja kürzlich im Oman aufgetreten. Gehen sie denn 2013 wieder auf Reisen?
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Marschall: "Für 2013 sind wir im Moment in Verhandlungen mit Dänemark. Das ist zwar nicht so weit und so spannend wie der Oman, aber es ist trotzdem ein schönes Projekt und wir hoffen, dass wir das verwirklichen können. Wir bieten uns in dieser Form nicht selbst an, sondern wir warten im Grunde genommen gern auf Anfragen von außerhalb, denn wir sind zunächst mal mit dem Betrieb hier im Stammhaus der Puppenkiste weitgehend ausgelastet."
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