Quedlinburg/Bielefeld. Nach nur einem Tag auf der Flucht ist der mutmaßliche Doppelmörder von Quedlinburg am Samstag in Bielefeld gefasst worden. Der 25-Jährige soll am Freitagabend seinen Vater und dessen Frau aus niedrigen Beweggründen erschossen haben.
Einen Tag nach der blutigen Familientragödie im Harz ist der mutmaßliche Mörder gefasst worden. Der 25-Jährige soll in Quedlinburg seinen 72 Jahre alten Vater und dessen 60 Jahre alte Ehefrau am Freitagabend mit einer Pistole erschossen und seinen Halbbruder schwer verletzt haben. Knapp 24 Stunden nach der Tat stellte die Polizei den mutmaßlichen Täter in Bielefeld.
Der 25-Jährige habe sich in Bielefeld in der Nähe des Hauptbahnhofes widerstandslos festnehmen lassen. Dann sei er nach Magdeburg gebracht worden. Den Angaben zufolge war der in Sachsen-Anhalt als gewalttätig bekannte Mann in seinem letzten Wohnort Bielefeld bislang nicht aufgefallen. Wie lange er dort wohnte, konnte die Polizei in Magdeburg zunächst nicht sagen.
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Er wurde am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl verkündet. Anschließend sei er in die JVA Magdeburg gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. In einer ersten Vernehmung habe der Mann zu den Vorwürfen geschwiegen und von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.
Halbbruder (40) nach Operation außer Lebensgefahr
Nach dem Mann war am Samstag bundesweit mit einem Foto gefahndet worden. Das Amtsgericht Halberstadt hatte Haftbefehl wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes erlassen.
Den Angaben zufolge wohnte die Familie allein in dem Haus in dem gut 28 000 Einwohner zählenden Quedlinburg. Beim Eintreffen der Polizei am Freitagabend fanden die Beamten die Leiche der Frau, die nicht die Mutter war, und den schwer verletzten Vater. Dieser erlag den Schussverletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus. Dem 40-jährigen Halbbruder gelang es noch, die Polizei zu alarmieren. Nach einer Operation ist er außer Lebensgefahr. (dpa/dapd)