Velburg. Schrecklicher Unfall bei einer Weihnachtsfeier in der Oberpfalz: Ein Auto rast in eine Kutsche mit den Feiernden. Dabei werden 22 Menschen verletzt. Zwei Passagiere, die auf den hinteren Bänken saßen, erlitten schwerste Verletzungen. Nun fordern Tierschützer ein Verbot von Pferdekutschfahrten.
Beim Unfall eines Autos mit zwei Pferrdekutschen sind in der Oberpfalz 22 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Eine 41-jährige Autofahrerin war am Freitagabend bei Velburg mit ihrem Wagen ungebremst in eines der Fuhrwerke gekracht, wie die Polizei berichtete. Die hintere Kutsche wurde durch die Wucht des Zusammenpralls auf die vordere geschoben. Die insgesamt 23 Fahrgäste und die beiden Kutscher wurden von den Sitzbänken auf die Straße und das angrenzende Feld geschleudert. Zwei Passagiere, die auf den hinteren Bänken saßen, erlitten schwerste Verletzungen.
Die Mitarbeiter eines Unternehmens - sie sind zwischen 30 und 50 Jahre alt - waren im Rahmen ihrer Weihnachtsfeier mit den Kutschen unterwegs. Sie kamen von einem nächtlichen Ausflug zu den Tropfsteinhöhlen bei Velburg zurück. Warum die Autofahrerin auf der Staatsstraße die hintere Kutsche rammte, war zunächst völlig unklar. Ein Polizeisprecher sagte, die Straße sei trotz frostiger Temperaturen nicht glatt gewesen.
Tierschützer fordern ein Verbot von Kutschfahrten
Insgesamt zählten die Rettungskräfte zwei Schwerverletzte, sechs mittelschwer Verletzte sowie 14 Leichtverletzte. Die Retter waren bei eisigen Temperaturen mit mehr als 100 Mann im Einsatz, darunter waren 20 Notärzte. Insgesamt mussten 13 der 22 Verletzten in Krankenhäuser gebracht werden. Die vier Pferde, die die Kutschen gezogen hatten, blieben unversehrt. Die Staatsstraße 2220 war für etwa drei Stunden komplett gesperrt.
Tierschützer forderten unterdessen ein Verbot von Kutschfahrten. "Die Risiken bei Pferdekutschfahrten sind unkontrollierbar", erklärte ein Sprecher der Tierschutzorganisation Peta in der Nacht zum Samstag. Im Jahr 2012 habe es in Deutschland mehr als 30 Unfälle mit Pferdefuhrwerken gegeben. Dabei seien zwei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden, so der Tierschützer weiter. (dpa)