Sydney. Die Radiomoderatoren, die bei einem Scherzanruf Informationen zum Zustand der schwangeren Herzogin Kate einholten, erhalten wegen des Selbstmordes einer Krankenschwester Morddrohungen. Die Polizei beschlagnahmte einen Brief, in dem Moderator Michael Christian gewarnt wird, eine Kugel warte auf ihn.

Zwei australische Radiomoderatoren, die im Zentrum des Dramas um einen aus dem Ruder gelaufenen Scherzanruf im Krankenhaus von Prinz Williams Frau Kate stehen, haben Morddrohungen erhalten. Die Ermittlungen liefen, erklärte ein Polizeisprecher am Freitag. Zuvor war ein Brief an Moderator Michael Christian beschlagnahmt worden, in dem er gewarnt wurde, "Kugeln mit deinem Namen darauf" warteten auf ihn.

Der Fernsehsender ABC berichtete, bei dem Radiosender 2Day FM seien in den vergangenen Tagen zahlreiche Drohanrufe eingegangen, nachdem sich eine Londoner Krankenschwester nach dem Telefonscherz der Moderatoren das Leben genommen hatte. Laut der Zeitung "Daily Telegraph" wurden mehrere Mitarbeiter des Senders aus Sicherheitsgründen in Hotels untergebracht, das Führungspersonal der Radiostation werde von Bodyguards bewacht.

Radiomoderatoren waren seitdem nicht mehr auf Sendung

Die Krankenschwester Jacintha Saldanha war vor gut einer Woche im König-Edward-VII.-Krankenhaus ans Telefon gegangen, wo Kate wegen Schwangerschaftsbeschwerden behandelt wurde. Am anderen Ende der Leitung gaben sich zwei Moderatoren des australischen Radiosenders 2DayFM als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles aus.

Auch interessant

Sie erkundigten sich nach dem Zustand der Schwangeren. Saldanha stellte den Anruf zu einer Kollegin durch, die entgegen den Vorschriften Auskunft gab. Drei Tage später wurde Saldanha erhängt im Schwesternheim gefunden.

Die australischen Radiomoderatoren hatten sich am Montag im Fernsehen unter Tränen für ihren Telefonscherz entschuldigt. Seitdem wurden sie nicht in der Öffentlichkeit gesehen und gingen bei 2Day FM nicht mehr auf Sendung. (afp)