Berlin. 14 Zimmer, 100.000 Quadratmeter Grundstück, Rhein-Blick – all das will Thomas Gottschalk hinter sich lassen. Der Moderator möchte flexibler werden und sein Schloss Marienfels bei Remagen verkaufen. Ein Abschied aus Deutschland müsse das aber nicht werden, sagte der 62-Jährige in einem Interview.
Moderator Thomas Gottschalk wird sein Schloss am Rhein verkaufen. Der
Entertainer, der noch eine Mühle im kalifornischen Malibu besitzt, will so
unabhängiger werden. "Ich will mich in Zukunft weder von Quoten noch von
Wohnsitzen abhängig machen", sagte der 62-Jährige der Zeitschrift "Bunte" laut
Vorabbericht von Mittwoch. In seinem Schloss Marienfels bei Remagen habe er
leider nicht oft genug gewohnt, sagte er.
"Ich muss zugeben, dass ich mich vor den Konsequenzen meines Berufs
gern gedrückt habe, indem ich mich nach Kalifornien absetzte", sagte Gottschalk. Irgendwann seien alle Wetten gewonnen oder
verloren.
Gottschalk will nicht unbedingt weg aus Deutschland
Auf die Frage, ob er die Zelte in Deutschland abbrechen wolle, sagte
Gottschalk der "Bild"-Zeitung:
"Nein, die entscheidende Veränderung ist der Umzug vom Schloss ins Zelt. Wo ich
das dann allerdings aufschlagen werde, weiß ich selbst noch nicht."
Über die Hintergründe des Verkaufs sagte Gottschalk weiter: "Ich habe gerade mit meiner Frau
unseren 36. Hochzeitstag in San Francisco gefeiert. Da waren noch ein paar
Althippies mit ihren Schlafdecken unterwegs. Wir beide haben auch mit Null
angefangen und haben heute ein Schloss am Rhein und eine Windmühle in Malibu an
der Backe. Jetzt fangen wir an, das Loslassen zu üben."
Das Schloss am Rhein soll deutlich über fünf Millionen Euro bringen
Zum Kaufpreis des 1859 erbauten Anwesens mit 14 Zimmern, das auf
einem 100.000 Quadratmeter großen Grundstück steht, sagt Gottschalk: "Der potenzielle Käufer sollte schon einen
Bausparvertrag von deutlich über fünf Millionen Euro haben, wenn er sich ein
Schloss leisten will."
In Remagen sei man trotz der betrüblichen Nachricht vom Wegzug
Gottschalks "froh und stolz", einen so prominenten Anwohner gehabt zu haben,
sagte der Leiter der Tourismuszentrale in Remagen, Martin Tillmann, am Mittwoch. "Wir haben immer die Privatsphäre von Thomas Gottschalk geachtet." Anders als in einer Großstadt
könnten sich Prominente im rund 16.000 Einwohner zählenden Remagen auch ohne
Bodyguards bewegen.
Gottschalk sorgte früher in Remagen für Aufsehen
Wenn der Entertainer zu seinem Wohnsitz am Rhein gekommen sei, habe
das aber dennoch für Aufsehen gesorgt. "In der Bäckerei ist einmal die
Verkäuferin fast in Ohnmacht gefallen, als Herr Gottschalk zum Brötchenkaufen vorbeikam."
2004 hatte Gottschalk Schloss
Marienfels gekauft und Geld in die Sanierung investiert. Dafür sei man in
Remagen sehr dankbar, sagte Tillmann. "Wir wünschen Herrn Gottschalk nun alles Gute für die Zukunft und hoffen,
dass er einen Käufer für Schloss Marienfels findet." (dapd)