Hildesheim. Ein Familienvater soll seine drei Söhne und seine Tochter brutal ermordet haben, so die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer. Sie fordert 15 Jahre Haft. Der Vater hatte vor Gericht die Tat gestanden. Die Kinder waren im Schlaf mit einem Messer getötet worden. Ein Urteil wird für den 8. November erwartet.

Der Vater der vier in Ilsede getöteten Kinder soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft 15 Jahre ins Gefängnis. In dem Plädoyer am Mittwoch vor dem Hildesheimer Landgericht warf sie dem Angeklagten vor, seine drei Söhne und seine Tochter im Juni brutal ermordet zu haben.

Drei seiner Kinder haben während ihrer Tötung geschlafen, seine Tochter versuchte noch sich zu wehren. Das Urteil wird am 8. November erwartet.

Der Familienvater hatte ein Geständnis abgelegt. Laut Obduktion waren die vier Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren Mitte Juni mit einem Messer getötet worden. Der Familienvater hatte nach der Tat versucht, sich umzubringen und lag zwischenzeitlich im künstlichen Koma. Die Mutter der vier Kinder war zur Tatzeit im Urlaub.

Keine Unterbringung in Psychiatrie gefordert

Weil die Wiederholungsgefahr bei dem unter psychischen Problemen leidenden Angeklagten zu gering sei, verzichtete die Staatsanwaltschaft darauf, eine Unterbringung in eine psychiatrische Klinik zu beantragen.

Die Verteidigung lehnte den Antrag der Staatsanwaltschaft ab. Sein Mandant sei bei der Tat nur eingeschränkt schuldfähig gewesen, sagte Rechtsanwalt Henning Sonnenberg. Dies müsse bei der Wahl des Strafmaßes zugunsten des Angeklagten berücksichtigt werden. Zudem habe er große Sorgen, dass der selbstmordgefährdete Mann einen Aufenthalt in einem gewöhnlichen Gefängnis nicht überleben könnte, weshalb er die Unterbringung seines Mandanten in eine psychiatrische Klinik forderte.

Der Anwalt der Mutter der vier getöteten Kinder, die während des gesamten Prozesses keine Aussage machen wollte, befürwortet ebenfalls die Unterbringung in einer Psychiatrie. Anders als die Verteidigung sprach er sich allerdings für eine lebenslange Strafe aus. In seinen letzten Worten in dem Prozess erklärte der Angeklagte, dass er die Tat bereue: "Die größte Strafe für mich ist, damit zu leben, dass ich meine Kinder so brutal umgebracht habe." (dapd)