Berlin. . Hunderttausende Senioren in Deutschland können sich aus eigener Kraft kein Altenheim mehr leisten. Das geht laut einem Medienbericht aus noch unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Der Sozialverband VdK wertet dies als Alarmsignal: “Das Risiko, durch Pflegebedürftigkeit in Armut abzurutschen, steigt seit Jahren.“

Hunderttausende Deutsche können sich einem Medienbericht zufolge ihre Unterbringung in Altersheimen nicht mehr leisten. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamts berichtete, stieg die Zahl der Empfänger von Hilfe zur Pflege im Jahr 2010 um rund fünf Prozent auf etwa 411.000 Menschen. Im Jahr 2009 hatten demnach etwa 392.000 Menschen die Leistung bezogen. Rund drei Viertel der Empfänger leben den Angaben zufolge in Heimen.

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Der Sozialverband VdK wertete die Entwicklung als Alarmsignal. "Das Risiko, durch Pflegebedürftigkeit in Armut abzurutschen, steigt seit Jahren", sagte Verbandschefin Ulrike Mascher der Zeitung. Ein zentraler Grund für die höhere Betroffenenzahl seien kontinuierlich steigende Heimkosten. Zuletzt hätten sie in der höchsten Pflegestufe monatlich bei durchschnittlich fast 2900 Euro gelegen, während das Rentenniveau stagniere, sagte Mascher. Dem Bericht zufolge stiegen die Ausgaben für Hilfe zur Pflege auf mehr als 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2010. (afp/dapd)