Roswell. Wegen schlechter Wetterbedingungen ist der Sprung des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner aus 36 Kilometern Höhe erneut verschoben worden. Die Organisatoren entschieden sich am Dienstag im US-Bundesstaat New Mexico dafür, den Rekordversuch wegen starker Winde abzubrechen.
Ein Rekordsprung des Österreichers Felix Baumgartner aus der Stratosphäre ist am Dienstag an starkem Wind gescheitert. Der Extremsportler saß bereits in einer Spezialkapsel, in der er in eine Höhe von 36 Kilometern aufsteigen sollte, als das Kommandozentrum kurz vor dem Start die Mission abbrach. Für einen neuen Versuch soll ein Zeitfenster mit besseren Wetterbedingungen abgewartet werden, teilten die Organisatoren auf Twitter mit. Einen Termin wollten sie erst nach weiteren Beratungen nennen. Der 43-jährige Baumgartner wollte im freien Fall mit über 1.100 Kilometern pro Stunde die Schallmauer durchbrechen.
Baumgartner war über den Abbruch sichtlich enttäuscht. Zuvor hatte der Wind den ursprünglich für den frühen Morgen (Ortszeit) geplanten Start bereits mehrere Stunden lang verzögert. Der Heliumballon, der die Kapsel tragen sollte, ist so dünn, dass er nur abheben kann, wenn die Windgeschwindigkeit unter 3,2 Kilometern pro Stunde liegt.
Nach Angaben des Meteorologen der Mission war die Windgeschwindigkeit bereits am frühen Dienstagmorgen zu stark, um den Rekordsprung zu wagen. Als der Wind anschließend ein wenig nachließ, wurde der Ballon aufgeblasen und Baumgartner betrat die Kapsel. Doch Livebilder vom Befüllen des Ballons zeigten, dass der Wind das dünne Material herumwirbelte. Neben den ungünstigen Wetterverhältnissen habe das Team von Baumgartner außerdem Probleme mit dem Navigationssatellitensystem GPS, hieß es zunächst.
Vorhaben wegen Kaltfront schon einmal verschoben
Baumgartner, auch „furchtloser Felix“ genannt, will den höchsten und schnellsten freien Fall der Geschichte wagen. Wegen einer Kaltfront war das ursprünglich schon für Montag geplante Vorhaben bereits auf Dienstag verschoben worden.
Der Ballon sollte Baumgartner in knapp drei Stunden mehr als drei Mal so hoch bringen, wie ein Passagierjet in der Regel fliegt. Um ihn herum würde ein Vakuum herrschen, es gibt so gut wie keinen Sauerstoff, der Luftdruck beträgt weniger als ein Prozent im Vergleich zur Erdoberfläche. Nach dem Plan sollte er nach seinem Sprung innerhalb einer halben Minute in einer Höhe von etwa 30.480 Metern Schallgeschwindigkeit erreichen, wobei er in einer Sekunde 308 Meter fallen und danach in der zunehmend dichteren Erdatmosphäre langsamer werden sollte.
Der Sprung ist äußerst gefährlich: Erblindung, Genickbruch, Blutgerinnsel oder Ohnmacht könnten dabei auftreten und für Baumgartner zu einem fatalen Ende führen. Der Sponsor Red Bull wollte das gesamte Abenteuer mit zahlreichen Kameras im Internet übertragen. Die Organisatoren kündigten mit Blick auf die Möglichkeit eines tragischen Ausgangs der Aktion an, dass die Übertragung mit 20 Sekunden Verzögerung erfolgen würde. Baumgartner hatte angekündigt, dass der Sprung aus der Stratosphäre sein letzter sein sollte. (afp/dapd)