Los Angeles. Die US-Aktrice Farrah Fawcett ist gestorben. Sie wurde 62 Jahre alt. Sie erlag ihrem Darmkrebsleiden - und starb am Donnerstagmorgen (Ortszeit) in einem Krankenhaus in Santa Monica. Bekannt wurde sie in den 70er Jahren durch ihre Rolle in der Serie "Drei Engel für Charlie".
Ihren Kampf gegen den Krebs hat die US-Schauspielerin Farrah Fawcett bis zuletzt unter den Augen der Öffentlichkeit geführt. Die Fernsehdokumentation «Farrah's Story» über ihr Leben mit einer seltenen Form des Darmkrebs hatten im Mai knapp neun Millionen Zuschauer in den USA verfolgt. Die «Drei Engel für Charlie»-Darstellerin wollte mit dem Film ihre Sicht der Dinge schildern, nachdem sich die Klatschpresse begierig auf ihre Geschichte gestürzt hatte. Ohne die öffentliche Aufmerksamkeit wäre ihre Schicksal sehr viel einfacher zu bewältigen gewesen, hatte die Texanerin in einem ihrer letzten Interviews gesagt. Am Donnerstag ist Fawcett im Alter von 62 Jahren ihrer Krankheit erlegen.
Am Ende war die Schauspielerin laut ihrem langjährigen Lebensgefährten Ryan O'Neal («Love Story») ans Bett gefesselt und hatte ihre berühmten blonden Locken verloren. O'Neals Aussage, dass die Behandlung weitgehend eingestellt worden sei, wurde jedoch von einer Sprecherin Fawcetts im Mai dementiert.
Krebstherapie schien zunächst erfolgreich
Die Ex-Frau des Schauspielers Lee Majors («Ein Colt für alle Fälle») hatte 2006 die Diagnose Krebs erhalten. Die Therapie schien zunächst Erfolg zu haben. Im Mai 2007 kehrte der Krebs jedoch zurück und breitete sich unter anderem in die Leber aus. Die Schauspielerin suchte daraufhin auch bei Ärzten in Deutschland Hilfe. 2001 war bereits Fawcetts ältere Schwester Diane an Lungenkrebs gestorben.
Obwohl sie die Privatermittlerin Jill Munroe ab 1976 nur eine Staffel lang verkörpert hatte, ist «Drei Engel für Charlie» bis heute Fawcetts berühmteste Arbeit geblieben. In der Gunst der männlichen Zuschauer ließ die blondgelockte Sexbombe ihre brünetten Kolleginnen Jaclyn Smith und Kate Jackson weit hinter sich. US-Schüler wählten das texanische Model gar zur am meisten bewunderten Persönlichkeit.
Fawcett spielteviele starke Frauen
Nach ihrem Abschied von der Serie wagte sich Fawcett an starke und kontroverse Frauenfiguren, die ihr auch den Respekt der Kritiker einbrachten. Als Missbrauchsopfer im Kinofilm «Extremities», das sich an seinem Peiniger rächt, erhielt sie 1987 eine von insgesamt sechs Golden-Globes-Nominierungen. Im selben Jahr war sie auch als Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld in dem Fernsehdrama «Verfolgt und gejagt» nominiert. Zwei Jahre darauf spielte Fawcett im TV-Zweiteiler «Small Sacrifices» an der Seite O'Neals eine Mutter, deren drei Kinder bei einem Überfall angeschossen werden. Wie sich später herausstellt, war die Frau selbst die Täterin.
Trotz dieser Achtungserfolge blieb Fawcett der große Durchbruch auf der Leinwand verwehrt. In den 90er Jahren machte sie vor allem mit Nacktfotos im «Playboy» und der turbulenten Beziehung mit O'Neal von sich reden. Hinzu kamen Gerüchte um Drogenmissbrauch, nachdem Fawcett bei Talkmaster David Letterman lallend und wirr aufgetreten war. Ihre letzte große Kinorolle hatte Fawcett 2001 in Robert Altmans Komödie «Dr. T and the Women» an der Seite von Richard Gere. 2005 präsentierte sie ihr Privatleben in einer Realityshow.
Der Krankheit ohne Bitterkeit begegnet
Die Schauspielerin hatte bis zuletzt versucht, ihrer Erkrankung ohne Bitterkeit zu begegnen. «Ich halte mich an der Hoffnung fest, dass es irgendeinen Grund gibt, warum ich Krebs bekommen habe», hatte Fawcett gesagt. Sie hinterlässt neben O'Neal den gemeinsamen, 1985 geborenen Sohn Redmond. Er war im April 2009 zum wiederholten Male wegen Drogenbesitzes festgenommen worden - eine Nachricht, die sein Vater nach eigener Aussage Fawcett verschwiegen hat, um sie zu schonen. (ddp/AP)