New York. Er hat die besten Teenie-Filme der 80er gedreht: Regisseur und Drehbuchautor John Hughes ist am Donnerstag in New York gestorben. Mit Filmen wie "Der Frühstücksclub" und "Ferris macht blau" prägte er das Genre der Highschool-Filme, "Kevin - Allein zu Haus" machte Macaulay Culkin zum Star.

Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor John Hughes, der seinem Publikum mit Komödien wie „Kevin - Allein zu Haus“ und „Ferris macht blau“ Spaß machte, ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Er erlag am Donnerstag bei einem Spaziergang in New York einem Herzinfarkt, wie eine Sprecherin mitteilte.

Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent zeichnete in den 80er und 90er Jahren für zahlreiche Filmhits verantwortlich. Aus seiner Feder stammen Komödien wie „Manhattan Love Story“ (Maid in Manhattan) mit Jennifer Lopez und Ralph Fiennes aus dem Jahr 2002, „Dennis, die Nervensäge“ (Dennis the Menace, 1993) und „Kevin - Allein zu Haus“ (Home Alone) über einen Achtjährigen, den die Familie bei der Urlaubsreise daheim vergisst. Der Klassiker aus dem Jahr 1990 war das Karrieresprungbrett für Kinderstar Macaulay Culkin.

„Ich war ein Fan seiner Arbeit und seiner Person“, sagte Culkin. „Die Welt hat nicht nur einen vollkommenen Filmemacher verloren, dessen Einfluss noch über Generationen zu spüren sein wird, sondern auch einen großartigen und anständigen Menschen.“

"Shakespeare“ der jungen Amerikaner

Regie führte Hughes unter anderem bei „Der Frühstücksclub“ (The Breakfast Club, 1985), „Ferris macht blau“ (Ferris Bueller's Day Off, 1986) und „Curly Sue - Ein Lockenkopf sorgt für Wirbel“ (Curly Sue, 1991). Hughes habe einen „besseren Draht zu jungen Leuten“ gehabt als alle anderen in Hollywood, würdigte Schauspieler Ben Stein, den Verstorbenen. „Ich glaube nicht, dass jemand an ihn als Poet der amerikanischen Jugend in der Zeit seit dem Krieg herankommt“, sagte der Lehrer aus „Ferris macht blau“ im Fox Business Network. „Er war für sie, was Shakespeare für die elisabethanische Zeit war.“

Hughes hatte in seinen Filmen einen Ausschnitt der amerikanischen Jugend in den Fokus gerückt, mit dem sich viele identifizierten: Die weißen Kids aus der Vorstadt. Das Leben, die Rituale an amerikanischen Highschools, um die sich vieles drehte, mögen fremd gewesen sein für europäische Teenager - die Gefühle waren es nicht. Hughes machte die Außenseiter zum Thema und einige junge Schauspieler zu Stars: Molly Ringwald etwa, die in seinem Regie-Debüt "Das darf man nur als Erwachsener" (Sixteen Candles) die Hautprolle hatte, wie auch in "Pretty in Pink" und in dem Ensemble-Film "Der Frühstücksclub", mit dessen Erfolg auch Emilio Estevez, Judd Nelson und Ally Sheedy zu Stars wurden.

Familienfilme in den 90ern

Nachdem Hughes in den 80ern Genre-prägende Coming-of-age-Filme gemacht hatte, widmete er sich in den 90ern eher dem Thema Familie - neben den drei sehr erfolgreichen "Kevin"-Geschichten schrieb und produzierte Hughes zum Beispiel auch Filme wie "Ein Hund namens Beethoven" und "101 Dalmatiner".

Der in Michigan geborene Hughes begann seine Karriere als Werbetexter, bevor er mit seinen liebevollen filmischen Jugendporträts zum Held hinter der Leinwand wurde. In New York war der Regisseur, um den es in den vergangenen Jahren still geworden war und der sich nur selten fotografieren oder interviewen ließ, am Donnerstag auf Verwandtenbesuch. Er hinterlässt seine Frau Nancy, zwei Söhne und vier Enkelkinder. (moi/ap)