Mexiko-City. Grausiger Fund in Zentral-Mexiko: Die Opfer waren nackt, wurden offenbar gefoltert und trugen Ketten um den Hals. Der Krieg rivalisierender Drogenbanden in dem Land hat in den vergangenen Jahren bereits 47.500 Todesopfer gefordert.

Am mexikanischen Unabhängigkeitstag sind in der Mitte des Landes die verstümmelten Leichen von 17 Männern entdeckt worden. Die Opfer lagen nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Rand einer Fernstraße in der Ortschaft Tizapán el Alto nahe der Grenze der Staaten Jalisco und Michoacán. In dem Gebiet bekämpfen sich rivalisierende Drogenkartelle. Wie der Generalstaatsanwalt von Jalisco am Sonntag sagte, waren die Opfer nackt, verstümmelt und trugen Ketten um den Hals. Sie seien an einem anderen Ort getötet worden, erklärte Staatsanwalt Coronado Olmos.

Todesdrohungen der Banden

Michoacán wird von den Kartellen Familia Michoacana und Caballeros Templários beherrscht, in Jalisco dominieren die Banden der Zetas und der Jalisco Nueva Generación. In der vergangenen Woche tauchten in mehreren Ortschaften Plakate mit gegenseitigen Todesdrohungen der Banden auf.

Erst am Freitag waren im Staat Tamaulipas 16 Leichen gefunden worden. Zwei Tage zuvor wurde dort einer der wichtigsten Drogenbosse der Region festgenommen, der Anführer des Golfkartells, Eduardo Costilla Sanchez.

Seit Beginn der von Präsident Felipe Calderón eingeleiteten Offensive Ende 2006 kamen im mexikanischen Drogenkrieg mehr als 47.500 Menschen ums Leben. (dapd)