München. Bettina Wulff geht gegen Google und gegen Günther Jauch vor. Deutschlands frühere First Lady wehrt sich einem Medienbericht zufolge so gegen Verleumdungen. Unter anderem will Bettina Wulff erreichen, dass Google seine Suchvorschläge zu ihrem Namen ändert.
Bettina Wulff, die Frau des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, geht laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" massiv gegen die Verbreitung von Gerüchten und Anschuldigungen über ihr vermeintliches Vorleben vor. Die 38-Jährige habe am Freitag beim Hamburger Landgericht Klagen gegen den Fernsehmoderator Günther Jauch und gegen den Google-Konzern eingereicht, berichtete die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe.
Nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" sollen CDU-Kreise in Hannover seit 2006 das Gerücht gestreut haben, Bettina Wulff habe früher angeblich im Rotlichtmilieu gearbeitet. Diese Anschuldigung sollte der Zeitung zufolge offenbar vor allem Christian Wulff treffen, der damals noch niedersächsischer Ministerpräsident war.
Gerüchte über Bettina Wulff wurden laut SZ wiederholt lanciert
Als Wulff als Bundespräsident wegen des Verdachts der Vorteilsnahme in die Kritik geriet, wurden die Gerüchte über die vermeintliche Vergangenheit seiner zweiten Ehefrau laut "SZ" wieder lanciert.
Seit dem Abschied ihres Mannes aus dem Präsidentenamt gehe Bettina Wulff juristisch vehement gegen die Verbreitung der Gerüchte vor, da dadurch ihre "Reputation zerstört worden" sei, zitierte die "Süddeutsche Zeitung" einen mit ihren juristischen Schritten vertrauten Insider.
Bettina Wulff soll eidesstattliche Erklärung zu den Gerüchten abgegeben haben
Laut "SZ" gab sie zur Vorlage bei Gericht eine eidesstattliche Erklärung ab, wonach alle Behauptungen über ihr vermeintliches Vorleben als Prostituierte oder als Escort-Dame falsch seien.
Jauch wurde dem Bericht zufolge im Mai von Wulffs Anwalt aufgefordert, wegen des Zitierens eines Zeitungsbeitrags in seiner Sendung über das angebliche Gemunkel in Berlin eine sogenannte Unterlassungsverpflichtungserklärung abzugeben. Jauchs Anwalt lehnte dies laut "SZ" damals ab.
Bettina Wulff will Google bestimmte Such-Ergänzungen untersagen
Durch die Klage gegen Google solle jetzt verhindert werden, dass bei Eingabe des Namens "Bettina Wulff" in der Suchzeile der Google-Webseite durch die sogenannte Autocomplete-Funktion Begriffe wie "Rotlichtvergangenheit" oder "Escort" auftauchen.
Dem Bericht zufolge gaben in den vergangenen Monaten bereits 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien Unterlassungserklärungen ab. Mehrere Medienhäuser mussten laut "SZ" Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen.
Zu Beginn der Woche hatte Bettina Wulff ein Therapiezentrum eingeweiht
Auch nach ihrer Zeit als First Lady engagiert sich Bettina Wulff für soziale Projekte. Zuletzt hatte sie Anfang der Woche im niedersächsischen Duderstadt (Landkreis Göttingen) ein Kindertherapiezentrum der Peter-Maffay-Stiftung eingeweiht. Soziales Engagement betreibe sie mit "Leidenschaft" nicht erst seitdem ihr Mann Bundespräsident wurde, sagte sie bei einem Symposium der Stiftung.
Das von Bettina Wulff eröffnete Therapiezentrum "Tabalugahaus" der Maffay-Stiftung soll kranken, behinderten und benachteiligten Kindern für erholsame Aufenthalte zur Verfügung stehen. (afp/dapd)