London. . Mitglied des englischen Königshauses zu sein, ist auch nicht mehr das, was es war. Andrews Tochter Beatrice etwa startet ihren royalen Dienst mit einem Gipfelsturm auf den Mont Blanc. Zusammen mit Milliardär Richard Branson will sie Spenden sammeln für Projekte in innerstädtischen Problemvierteln.

Prinzessin sein ist auch nicht mehr das, was es mal war. Früher reichten Glitzer-Tiara und ein Lächeln, um das Volk zu begeistern, heute müssen junge Royals bis ganz ans Limit gehen. Um sich ihre Sporen im Familienbetrieb Windsor zu verdienen, ist Prinzessin Beatrice seit Mittwoch unterwegs zum Gipfel des Mont Blanc.

Mit der Aktion hebt die 24-Jährige Tochter von Prinz Andrew „das bisschen Wohltätigkeitsarbeit“ auf eine ganz neue Ebene: 4810 Meter gilt es zu bezwingen. Oben angekommen, will sie den Startschuss geben für ihren Eintritt in den royalen Dienst – und der besteht bekanntlich darin, Spenden einzuwerben. „Big Change“, also Große Wende, lautet Beatrices Hilfsorganisation, die sie als Antwort auf die Londoner Unruhen 2011 mit Freunden gegründet hat. Ihr Gipfelsturm könnte das Startkapital für Projekte in innerstädtischen Problemvierteln aufbringen.

Gipfelsturm mit Milliardär Richard Branson

Seit vergangener Woche akklimatisiert die Prinzessin sich bereits in den französischen Alpen. Spätestens bis Freitag soll der Aufstieg dann vollbracht sein. Mit dabei ist Milliardär und Abenteurer Richard Branson, der die Spannung weiter anheizt: Es sei leider klar, so twitterte er von unterwegs, dass nicht jeder es bis oben schaffen würde. Seine Kinder Holly und Sam gehören ebenfalls zum Team.

Für Beatrice ist dies der erste, große Job-Auftritt als royaler Profi. Als Tochter von Andrew und der bei Palast wegen ihrer nicht immer würdevoll umgesetzten Lebenslust geächteten Sarah Ferguson ist sie bislang aus den Pflichten der Firma herausgehalten worden. In Ascot hat sie eine Privatschule besucht; ihren Abschluss in Geschichte hat sie seit Juli in der Tasche. Schon bald soll die Queen-Enkelin bei einer Kapital-Investment-Firma ihren auch ersten Lohn verdienen. Nötig ist das – nicht nur, um den Volkszorn auf „arbeitslose Royals“ zu entschärfen. Im Palast gibt es Bestrebungen, die Liste der weniger wichtigen Blaublütigen, die alimentiert werden, einzudampfen. Spätestens wenn Charles den Thron übernimmt, wird nur noch eine royale Kernmannschaft im Königreich unterwegs sein. Beatrice und Schwester Eugenie müssten dann mit vielen Vorzügen weniger auskommen.

Sehr bodenständig

Dass Beatrice nach den Skandalen und Eskapaden ihrer Eltern nun überhaupt in Repräsentationsämter befördert worden ist, hat sie wohl vor allem ihrem bodenständigen Temperament zu verdanken. Sie sieht zwar aus wie eine junge Version ihrer Mutter, besitzt aber das nötige Quäntchen Vernunft mehr. Als „Sweetheart“ adelt selbst das einflussreiche Society-Magazin Tatler die 24-Jährige. Betrunken vor Clubs haben Paparazzi Bea nie erwischt. Wenn sie feiert, dann mit anderen „braven Damen“ wie Chelsea Clinton. „Ich will meine Position nutzen, um zu helfen“, sagte sie zu ihrem 18. Geburtstag.

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Allein ihr schräger Sinn für Mode hat der Prinzessin kübelweise Häme eingebracht. Zu kleine Bikinis für zu große Fettpolster, und bei der Hochzeit von Kate und William ein Hut, der an eine Klobrille mit Schleife erinnerte – selten gab es mehr Spott für ein Palast-Outfit. Beatrice nahm es gelassen, gab den Kritikern recht und verkaufte die Hutsünde auf Ebay – für über 90 000 Euro.

Von Stilexperten beraten

Mittlerweile, so berichten britische Medien, lässt die Prinzessin sich von Stilexperten beraten. Mit sichtbarem Erfolg – und die Pfunde sind auch gepurzelt. Dazu hat sie als erstes Mitglied des königlichen Haushalts den Londoner Marathon absolviert. Was soll da nach dem Aufstieg zum Mont Blanc also noch kommen? Branson weiß es schon: Er arbeitet an Flügen zum Mond. Die Option auf ein Ticket hat Beatrice sich angeblich schon reserviert.