„The Expendables 2“ mit den Actionstars Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis hinterlässt wie im ersten Teil einen Berg von Patronenhülsen. Ein Kinofilm - ganz im Stile der 80er Jahre.
Expendable ist das englische Wort für „austauschbar“. Als vor zwei Jahren ein Film in die Kinos kam, der einige der großen Actionstars der 80er Jahre aufführte, löste das bei Fans rund um den Globus helle Begeisterung aus. „The Expendables“ wurde ein weltweiter Kassenerfolg und bestätigte die Theorie des Frontmanns Sylvester Stallone, dass man auch jenseits der 60 nicht zum alten Eisen gehören muss. Und weil Stallone ein guter Geschäftsmann ist, legt er nun eine Fortsetzung nach, die wenig einfallsreich, aber ganz im Stile der 80er Jahre „The Expendables 2“ heißt.
Der Titel an sich ist keine Ironie, sondern bezieht sich auf amerikanischen Militärjargon aus dem Zweiten Weltkrieg, wo „Expendable“ der Ausdruck für Kanonenfutter war. Barney Ross und seine Söldnertruppe sind zwar Leute, die sich gern auf Himmelfahrtskommandos begeben, nur sind sie derart gut in ihrem Job, dass nicht sie ins Gras beißen, sondern alles andere um sie herum.
Dementsprechend eröffnet auch das zweite Leinwandabenteuer, in dem das siebenköpfige Team in China ein Banditennest aushebt und eine milliardenschwere Geisel frei haut. Dabei wird schwerstes Gerät aufgefahren und man verballert mehr Munition als die alliierten Truppen am D-Day.
Stammcrew mit Zuwachs
Die Stammcrew um Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Tery Crews und Randy Couture hat dabei Zuwachs bekommen. Der knackige Jüngling Liam Hemsworth ist als Scharfschütze in die Männergang eingerückt und verkörpert den neuen Soldatentypus mit Hochleistungsgewehr und olympischer Fitness. Kaum ist der Vorspann vorbei, verabschiedet sich Jet Li per Fallschirm (vermutlich in einen anderen Film) und der Rest gönnt sich eine kleine Pause.
Aber kaum ist das erste Feierabendbier gekippt, da rückt schon Mr. Church von der CIA (oder so) an und fordert von Barney Ross zur Begleichung einer alten Schuld einen neuen Job ein. Das geschieht so gegen Mitternacht. Fünf Stunden später ist Barneys alte Propellermaschine bepackt, gewartet und mit voller Mannschaft in der Luft. Es geht nach Albanien, wo im Tresor eines Flugzeugwracks ein Code gesichert werden muss, der den Weg zu einem Plutoniumlager weist.
Dafür ist mit der Chinesin Alice (Yu Nan) nun auch eine Frau an Bord, die zudem über beste Kampferfahrung verfügt. Vor Ort geht alles glatt, dann wird das Team von Gangstern gestellt. Diese stehlen den Code; ihr erster Fehler. Sie bringen einen von Barneys Leuten um; der zweite Fehler. Sie lassen den Rest davon kommen; ein weiterer Fehler. Sie fühlen sich trotzdem sicher. Das wird der letzte Fehler gewesen sein.
The Expendables 2 - ein Testosteronauflauf mit altgedienten Stars
Sylvester Stallones Retrokampagne zurück in die 80er-Jahre sorgte im ersten Film für Schwung und Vergnügen. Der Testosteronauflauf mit altgedienten Stars erwies sich in seiner altmodischen „Mission Impossible“-Rezeptur aus gewaltigen Kanonen, mucho Machismo und selbstironischen Sprüchen als unwiderstehlich unterhaltsam.
Das ist auch im neuen Film so. Wo das aktuelle Actionkino sich mit umständlichen Handlungssträngen und unnützen Erklärungen (wie sehr bald im vierten Bourne-Thriller) stets über die Zwei-Stundenmarke hangelt, da bescheidet man sich hier auf 105 Bruttominuten, kommt also schnell zur Sache und hält sich auch sonst nicht sonderlich auf.
Das Ganze ist enorm ökonomisch und sagenhaft effizient. Schwarzenegger und Willis greifen nun auch zur Waffe, Chuck Norris ballert mit und Jean-Claude Van Damme gefällt sich in einer superb- ruchlosen Schurkenrolle. Dazu werden Berge von Patronenhülsen hinterlassen. Kein Film fürs Prädikat „Wertvoll“, aber er macht unglaublich Spaß.