Stuttgart. Der Polizei ist der größte Drogenfund seit 1990 geglückt: Drogenfahnder stellten im baden-württembergischen Calw 135 Kilogramm Kokain sicher. Zusätzlich fanden sie 245.000 Euro in bar. Die Fahnder hatten den Transport der Drogen bis nach Calw verfolgt.
Polizei und Zoll haben im baden-württembergischen Calw 135 Kilogramm Kokain und 245.000 Euro Bargeld sichergestellt. Dabei handele es sich um den größten Drogenfund in Baden-Württemberg seit 1990, wie die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und des Zollfahndungsamts Stuttgart am Freitag mitteilten. Bei einer zeitgleichen Aktion Anfang Juni in Baden-Württemberg, Hessen und Spanien wurden außerdem neun Tatverdächtige festgenommen.
Das beschlagnahmte Kokain hat einen Schwarzmarktwert von mehreren Millionen Euro. Bereits im Dezember 2011 hatte die Ermittlungsgruppe im Raum Reutlingen 130 Kilogramm Kokain sichergestellt. In beiden Fällen stammten die Drogen aus Südamerika.
Kokain-Transport bis nach Calw überwacht
Seit März hatten die Behörden gegen die Bande aus der Dominikanischen Republik ermittelt. Der Transport des Kokains war von den Rauschgiftfahndern mit verdeckten Maßnahmen bis in den Landkreis Calw überwacht worden. Dann schlugen die Beamten zu.
Im Nordschwarzwald wurden am 3. Juli zwei 37-jährige Staatsangehörige aus Venezuela und der Dominikanischen Republik festgenommen, die das Kokain von Baden-Württemberg aus auf dem europäischen Drogenmarkt absetzen wollten. In Frankfurt am Main gingen den Fahndern zeitgleich ein 56-jähriger Dominikaner und ein 35-jähriger mutmaßlicher Geldkurier aus Italien ins Netz.
Drogenboss wurde in Spanien gefasst
Auch in Madrid klickten die Handschellen. Unter den fünf dort Festgenommenen befindet sich der mutmaßliche Drogenboss aus der Dominikanischen Republik sowie eine Komplizin, die zahlreiche Rauschgiftdeals koordiniert haben soll.
Nach Einschätzung der Ermittler sind die Drogenkartelle aktuell bestrebt, neue Schmuggelwege von Südamerika nach Europa zu etablieren, um von hier aus das Rauschgift weiter zu verteilen. Deutschland sei dabei häufig Transitland der internationalen Rauschgiftschmuggler. (dapd)