New York. Ein flüchtiger Straftäter hat sich in den Fallstricken des Internets verheddert. Nachdem er untergetaucht war, anstatt sich an seine Bewährungsauflagen zu halten, postete James Tindell bei Facebook fleißig weiter. Ein Ultraschallbild seines ungeborenen Sohnes brachte die Polizei schließlich auf Tindells Spur.
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall: In den USA ist ein Mann, der als Teil seiner Bewährungsauflagen eine Drogentherapie absolvieren sollte, über die Fallstricke der sozialen Netzwerke im Internet gestolpert. Nachdem er zunächst die Bedingungen seiner Bewährungsstrafe wegen eines Raubüberfalls akzeptiert hatte, setzte sich James Tindell später aus dem US-Staat Oregon nach Alabama ab, wie die Zeitung "The Oregonian" berichtete .
"Neuanfang in einem anderen Staat", schrieb er im April auf Facebook. "Fangt mich, wenn ihr könnt." Seine Einträge unterschrieb er mit: "Der eine, der davon gekommen ist."
"Wir haben James Tindell über Facebook gefunden"
Offenbar konnte sich der Flüchtige nicht vorstellen, dass sich auch sein Bewährungshelfer in sozialen Netzwerken herumtreibt. "Ich bin in Alabama", schrieb er und veröffentlichte ein Ultraschallbild seines ungeborenen Sohns, auf dem der Name des Bezirkskrankenhauses zu lesen war. Der Bewährungshelfer beantragte einen bundesweiten Haftbefehl und Tindell wurde bei einer Verkehrskontrolle gestellt. "Wir haben James Tindell über Facebook gefunden", sagte der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Michael Schmidt. "Und nicht, weil wir Super-Detektive sind."
In einer zweiten Verhandlung fand sich Tindell vor dem selben Richter wieder, über den er zuvor wütende Botschaften auf Facebook geschrieben hatte. "Wie können Sie mich darum bitten, Ihnen eine weitere Chance zu geben, um dem Gefängnis zu entgehen?", fragte Richter Eric Bloch. Er verurteilte Tindell schließlich zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren. (dapd)