Taliban greifen Hotel in Kabul an und nehmen Geiseln
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Kabul. . Weil Ausländer und „reiche Afghanen“ in einem Hotel in Kabul am Tag vor dem Freitagsgebet wilde Partys feierten, haben die Taliban das Hotel angegriffen. Dabei soll es 13 Tote gegeben haben. Frauen und Kinder waren in dem Hotel eingeschlossen.
Taliban-Kämpfer haben ein Ausflugshotel im Norden Kabuls angegriffen und Geiseln genommen. Nach zwölf Stunden mit Feuergefechten seien die Kämpfe am Freitagmorgen beendet worden. Bei dem Überfall bewaffneter Taliban-Kämpfer seien insgesamt 13 Menschen getötet
worden, teilte die Polizei weiter mit. Unter den Toten seien fünf Extremisten,
vier Zivilisten, drei Wachmänner und ein Polizist.
Drei Selbstmordattentäter der Taliban stürmten nach Darstellung der Polizei das an einem Seeufer gelegene Hotel in der Nacht zum Freitag. Demnach trugen sie mit Sprengstoff gefüllte Westen und waren mit Maschinengewehren und Granatwerfern bewaffnet. Vier Hotelgäste konnten sich vor den Geiselnehmern retten, indem sie aus einem Fenster in den darunter gelegenen See sprangen, hieß es weiter.
Sie trugen mit Sprengstoff gefüllte Westen
Ein Sprecher der Taliban teilte derweil mit, die Gruppe habe das Hotel angegriffen, weil dort Ausländer untergebracht seien, die Alkohol trinken und andere Aktivitäten ausüben würden, die der Islam verbiete. Auch „reiche Afghanen“ würden dort „wilde Partys“ feiern – und das am Vorabend der traditionellen Freitagsgebete. Das Hotel liegt rund zehn Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt am Kargha-See, einem der wenigen Erholungsgebiete in der Umgebung. Die Restaurants und Hotels am See-Ufer sind auch für viele Mitarbeiter der afghanischen Regierung und Geschäftsleute ein beliebtes Ziel (dapd, rtr, afp)
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