München. . Feuerwehrleute haben im Prozess gegen FC-Bayern-Spieler Breno die Brandnacht geschildert. Demnach haben sich dramatische Szenen abgespielt. Die Flammen seien „aus jedem Fenster, aus jeder Tür“ geschlagen, so ein Feuerwehrmann. Aus diesem Inferno hätte niemand mehr gerettet werden können.
Mit Aussagen von Feuerwehrmännern über die Brandnacht ist der Prozess gegen den FC-Bayern-Spieler Breno Borges wegen schwerer Brandstiftung am Donnerstag vor dem Landgericht München fortgesetzt worden. Bei seinem Eintreffen habe das Haus „in voller Ausdehnung gebrannt“, sagte ein Kommandant aus. „Da war ich ein bisschen erschlagen“, weil bei der ersten Alarmierung die Rede von „brennendem Unrat“ gewesen sei.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-jährigen Brasilianer vor, im September 2011 an mehreren Stellen der von ihm angemieteten Villa im Münchner Nobelvorort Grünwald Feuer gelegt und dabei Brandbeschleuniger benutzt zu haben.
Der Kreisbrandmeister, der sich seit mehr als 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, schilderte, die Flammen hätten bei seiner Ankunft „aus jedem Fenster, aus jeder Tür“ geschlagen, auch aus dem Dach. Mehrere Meter hoch seien Funken aus dem Dach geflogen. Wäre jemand in dem Haus gewesen, wäre er nach Einschätzung des Zeugen nicht mehr herausgekommen. Die Einsatzkräfte hätten das Gebäude zunächst nicht betreten können.
Niemand wäre mehr herausgekommen
Brenos Frau und dessen Spielerkollege Rafinha seien am Brandort eingetroffen und hätten beim Anblick des Hauses „hysterisch angefangen zu schreien“. Er habe daher gedacht, dass noch jemand im Gebäude sei. „Ich habe mich dann gedanklich mal auf eine Leichenbergung eingestellt“, sagte der Feuerwehrmann. Dann sei Breno aufgetaucht.
Der Zeuge berichtete weiter von explodierenden Spraydosen im Badezimmer der Villa. Am Mittwoch hatte ein Nachbar von lauten Explosionen im Haus gesprochen. Im Keller, der von den Flammen kaum betroffen war, entdeckte die Feuerwehr zwei eingesperrte Hunde. Sie waren wohlauf.
Angeklagter zum Tatzeitpunkt betrunken
Ein weiterer Feuerwehrmann sagte aus, Brenos Ehefrau habe ausgerufen: „Meine Babies, meine Babies“. Damit habe sie vermutlich die beiden Hunde in dem brennenden Haus gemeint.
Der Angeklagte war zum Tatzeitpunkt betrunken. Die Ehefrau des Brasilianers und die drei Kinder waren zur Tatzeit nicht im Haus. Der Fußballprofi konnte aber nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft nicht wissen, ob die Familie zwischenzeitlich zurückgekehrt war. Es entstand Sachschaden von mehr als einer Million Euro. Breno drohen bis zu 15 Jahre Haft. Bis 17. Juli sind vorerst zehn Termine anberaumt. (dapd)