Essen. Der 166. Geburtstag von Peter Carl Fabergé ist Google am heutigen Mittwoch ein neues Doodle wert. Fabergé, ein russischer Goldschmied, wurde vor allem durch seine prachtvollen, oft mit Juwelen besetzen Schmuckeier berühmt.

Zu besonderen Anlässen widmet die Internet-Suchmaschine Google bekannten Persönlichkeiten ein sogenanntes „Doodle“: Das Logo auf der Startseite der Suchmaschine wird geändert. Zuletzt zeigte es die Grabkammer Tutanchamus, früher auch einmal einen Reißverschluss oder bunte Knetmännchen. Am heutigen Mittwoch, dem 166. Geburtstag des russischen Goldschmieds Carl Fabergé, besteht das Google-Logo auf der Startseite der Suchmaschine aus sechs Fabergé-Eiern, die so gelegt sind, dass sie den Schriftzug Google bilden. Klickt man darauf, erscheinen Links zu Artikeln über Fabergé.

Als Sohn eines Juweliers wurde Carl Fabergé am 30. Mai 1846 in Sankt Petersburg geboren. Als er 14 war, zog die Familie nach Dresden, zehn Jahre später wieder ging es wieder zurück nach Russland. 1872 übernahm Carl Fabergé dann in Sankt Petersburg das Geschäft des Vaters. Gemeinsam mit seinem Bruder Agathon restaurierte und katalogisierte er unter anderem die Schmuckstücke der Petersburger Eremitage – eine offenbar sehr Fantasie anregende Arbeit: Die Fabergés begannen in den eigenen Werkstatt Geschmeide im altrussischen Stil anzufertigen. Als 1882 Maria Fjodorowna bei Carl Fabergé Manschettenknöpfe und einige andere kostbare Stücke für ihren Mann, Zar Alexander III., erwarb, war der Durchbruch geschafft. In den folgenden Jahren entstand zu jedem Osterfest ein wertvolles Ei, die meisten gingen als Geschenk an Maria Fjodorowna.

Ein „Winter-Ei“ für 12,5 Millionen Euro

In Russland ist es Brauch, sich zu Ostern, dem höchsten Fest der russisch-orthodoxen Kirche, hübsch bemalte Eier (und drei Küsse). Doch während sich das gemeine Volk meist mit gewöhnlichen Hühnereiern beglückte, gilt jedes einzelne Ei, das Fabergé und seine Werkstattmeister für den Zaren fertigten, noch heute als Kleinod der Goldschmiedekunst. Das berühmte „Winter-Ei „ etwa, das die Zarenmutter zum 300. Geburtstag der Romanow-Dynastie erhielt, und an einen besonders strengen Winter erinnert, wurde 2007 über das Auktionshaus Christie’s für 12,5 Millionen Euro an einen anonymen Bieter verkauft. Im Inneren des Eis liegt ein kleiner aus Platin und Diamanten geflochtener Blumenkorb. Die Blumen im Korb sind aus Quarz geschnitten, Stängel und Staubbeutel sind aus Gold und die Blätter aus Nephrit gearbeitet.

Mehr als 700 Mitarbeiter

1897 wurde Fabergé Hofjuwelier und durfte den Doppeladler der Romanows in seinem Wappen führen. Auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 zeigten die Russen seinen Schmuck.

1917 hatte Fabergé mehr als 700 Mitarbeiter und Filialen in Moskau, Odessa, Kiew und London.

Mit der Oktoberrevolution aber kam das Ende seines Erfolgs: Fabergé verkaufte seine Firma an seine Angestellten und floh mit seiner Frau nach Finnland, später siedelte er in die Schweiz um. Am 24. September 1920 starb er in Lausanne. (we)