Parma. Erneut gab es ein schweres Erdbeben in Norditalien. Das Zentrum des Erdstoßes mit einer Stärke von 5,8 lag nordöstlich von Parma. Laut Polizeiangaben kamen mindestens 16 Menschen ums Leben.

Im norditalienischen Bebengebiet kommt die Erde nicht zur Ruhe. Eineinhalb Wochen nach dem Erdbeben der Stärke 6,0 erschütterten am Dienstag weitere schwere Erdstöße die Emilia Romagna und Teile Mittelitaliens. Die Behörden sprachen am Abend von mindestens 16 Toten. Die Zahl dürfte nach Einschätzung der Polizei weiter steigen, da zahlreiche Menschen unter den Trümmern von Wohn- und Geschäftshäusern eingeschlossen waren.

Das erste Erdbeben ereignete sich laut US-Erdbebenwarte USGS um 9.00 Uhr. Sein Zentrum lag rund 40 Kilometer nordwestlich der italienischen Stadt Bologna. Als Vorsichtsmaßnahme wurden am Dienstag Schulen und Geschäfte in der Gegend kurzzeitig evakuiert. Mittags erreichten zwei weitere Beben in der Region Stärken von über 5,0, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

Auch in Mailand wurden hohe Gebäude und Schulen geräumt. Auf den Schienen zwischen Bologna und weiteren größeren Städten im Norden Italiens wurden Züge gestoppt und auf Schäden untersucht. Medienberichten zufolge soll ein Turm in der Ortschaft San Felice sul Panaro eingestürzt sein. Das Beben war auch in der Stadt Piemont im Nordwesten Italiens und in Venedig im Nordosten des Landes zu spüren.

Freundschaftsspiel wegen Erdbeben abgesagt

Unterdessen wurde das Freundschaftsspiel zwischen den Fußballnationalmannschaften von Italien und Luxemburg in Parma abgesagt. Aus Sicherheitsgründen war das Teamhotel am Morgen kurzfristig evakuiert worden. Das Spiel hatte der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine dienen sollen.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti kündigte in einer rasch einberufenen Pressekonferenz an, die Regierung werde so schnell wie möglich alles in ihrer Macht Stehende zu tun, "um die Wiederaufnahme des normalen Leben in dieser für Italien so besonderen, so wichtigen und so produktiven Gegend zu garantieren".

Monti sagte, zum Zeitpunkt des Erdbebens am Dienstag habe er sich mit Vertretern der Katastrophenschutzbehörden in Rom getroffen, um über das Ausmaß des Erdbebens vor rund einer Woche zu reden.

Damals kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 in der gleichen Gegend sieben Menschen ums Leben. Auf Aufnahmen des Fernsehsenders Sky News 24 waren am Dienstag Betroffene des vorherigen Erdbebens zu sehen, die ungläubig aus wackelnden Zelten blickten. (rtr/dapd)

Erneutes Beben in Italien

Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht.
Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht. © AFP
Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht.
Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht. © AP
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Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht. © REUTERS
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Wieder bebte die Erde im Norden Italiens. Bei dem Beben verloren rund 15 Menschen ihr Leben, mehrere Gebäude wurden zerstört. Tausende Erdbebenopfer wurden in Zelten untergebracht. © AP
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Länderspiel Italien gegen Luxemburg nach Erdbeben abgesagt 

Das am Samstagabend geplante Fußball-Länderspiel zwischen Gastgeber Italien und Luxemburg in Parma ist abgesagt worden. Der Beschluss wurde nach einem erneuten Erdbeben in der Region um Parma gefasst, bei dem am Dienstag mindestens zehn Personen ums Leben kamen. Die Absage des Spiels wurde vom italienischen Fußballverband in Absprache mit der Gemeinde Parma beschlossen.

Das Beben der Stärke 5,8 hatte den Norden Italiens erschüttert, das Zentrum lag nordöstlich von Parma. In einigen Ortschaften stürzten Gebäude ein - nicht zuletzt jene, die beim Beben vor neun Tagen schon schwer beschädigt worden waren. (sid)