Doha. . Bei einem Brand im größten Einkaufszentrum in Katars Hauptstadt Doha kamen am Montag 19 Menschen ums Leben, darunter 13 kleine Kinder. Das Feuer war offenbar in der Kinderkrippe des Gebäudes ausgebrochen. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar.
Bei einem Brand im größten Einkaufszentrum in Katars Hauptstadt Doha sind 19 Menschen ums Leben gekommen, darunter 13 Kleinkinder. Das Feuer brach aus zunächst unbekannten Gründen in einer in dem Gebäude befindlichen Kinderkrippe aus, wie das Innenministerium am Montag mitteilte. 17 weitere Menschen wurden verletzt, die meisten von ihnen Feuerwehrleute.
Bei den getöteten Kindern handelte es sich um sieben Mädchen und sechs Jungen, wie das katarische Innenministerium auf dem Internetkurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Zudem kamen vier Erzieherinnen und zwei Angehörige des Zivilschutzes ums Leben, alle Opfer erstickten demnach.
Tote kamen auch aus Spanien, Neuseeland und Frankreich
Vier der getöteten Kleinkinder waren Spanier, wie das Außenministerium in Madrid mitteilte. Zudem kamen Drillinge aus Neuseeland ums Leben, wie der neuseeländische Regierungschef John Key am Dienstag erklärte. Auch ein dreijähriges französisches Kind sei getötet worden, teilte die Pariser Regierung mit. Den Angaben zufolge arbeiteten die Eltern der spanischen und neuseeländischen Opfer in Katar, dessen zwei Millionen Bewohner mehrheitlich Ausländer sind.
Nach dem Ausbruch des Feuers gegen 11Uhr Ortszeit waren die 20 Kinder in der Krippe nach Angaben von Innen-Staatssekretär Abdallah bin Nasser al-Thani von Flammen eingeschlossen. Die Rettungskräfte mussten über das Dach in die im ersten Stock liegende Krippe vordringen, weil die Treppen vom Erdgeschoss aus durch die Flammen zerstört worden waren. Polizei und Zivilschutz seien wenige Minuten nach dem Alarm vor Ort gewesen, erklärte al-Thani.
Kritik: Verantwortliche reagierten zu langsam
Die genaue Ursache für den Ausbruch des Feuers blieb zunächst unklar. Der Innen-Staatssekretär kündigte eine umfangreiche Untersuchung an. Augenzeugen berichteten, dass dicke, schwarze Rauchwolken aus dem Gebäudekomplex aufstiegen.
Ein neuseeländischer Journalist, der zum Zeitpunkt des Brandes in der Mall war, kritisierte, die Verantwortlichen in dem Einkaufszentrum hätten zu langsam reagiert. So habe er 15 Minuten nach dem Feueralarm noch mit seinem Kind auf einem Spielplatz gespielt, weil ein Angestellter von einem Fehlalarm ausgegangen sei, sagte Tarek Bazley dem Sender Radio New Zealand. Erst weitere zehn Minuten später sei ein anderer Mitarbeiter gekommen, der Alle zum sofortigen Verlassen des Einkaufszentrums aufgefordert habe.
Die Einrichtung des größten Einkaufszentrums von Doha, die „Villagio Mall“, ist von Venedig inspiriert. Die Geschäfte und Restaurants liegen an Kanälen, auf denen die Besucher mit Gondeln fahren können. (afp)