London. Eine Zeugin hatte angegeben, das seit 2007 vermisste Mädchen vor fünf Jahren auf einem Campingplatz gesehen haben. Das Kind sei mit einer deutschen Familie unterwegs gewesen. Einem Medienbericht zufolge war das aber eine falsche Spur. Das angeblich deutsche Kennzeichen stellt sich wohl als Schweizer Nummernschild heraus.
Zwei Wochen, nachdem Scotland Yard im Fall der vermissten Madeleine McCann von neuen Hinweisen gesprochen hat, führte eine Spur ins nordrhein-westfälische Beckum - irrtümlich, wie die Schweizer Zeitung "Blick" nun berichtete. Wie die "Sun Online" Dienstag berichtete, forschten Ermittler nach einer deutschen Familie, die kurz nach Maddies Verschwinden auf einem Campingplatz an der spanischen Costa del Sol gesichtet wurde.
Die 49-jährige Karen Sisson will nach Angaben der Zeitung die vermisste Madeleine im Mai 2007 auf dem Campingplatz "Cabopino" bei Fuengirola gesehen haben. Das Kind sei mit einer deutschen Familie unterwegs gewesen und habe "groggy" und "befremdet" gewirkt. Sisson sei misstrauisch geworden, weil das Mädchen tagelang im selben, rosafarbenen T-Shirt herumlief. Mit ihren glatten, blonden Haaren habe es auch optisch nicht zu den gelockten Kleinkindern der Deutschen gepasst.
Kennzeichen BE steht nicht für Beckum
Die Familie hat sich nach laut "Sun" offenbar unter dem Namen Karsten M., Geburtsjahr 1970, auf dem Campingplatz angemeldet. Das Kennzeichen ihres blauen Mercedes-Kombi Vito soll mit "BE" beginnen - ein 1973 ausrangiertes Kürzel für den alten Kreis Beckum in Westfalen. Karen Sisson hat ihren Verdacht 2007 der Polizei in Südeuropa gemeldet; ihrem Hinweis ist allerdings nicht nachgegangen worden.
Laut "Blick"-Zeitung handelte es sich bei dem Kind um die Tochter von Karsten M., die beiden blondgelockten Kinder seien Kinder von Freunden gewesen, so M. Auch das Kennzeichen führt laut Medienbericht nicht nach Deutschland, sondern in die Schweiz. BE steht für Bern.
Scotland Yard setzt zurzeit 35 Mitarbeiter ein, um alle Zeugenaussagen gegenüber der portugiesischen Justiz neu zu überprüfen. Dabei sollen bereits 195 bislang unbeachtete Fährten entdeckt worden sein.